Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Pastor-Dubbels-Weg

Horn (2002): Hans Jürgen Dubbels (31.1.1912 Hamburg - 11.9.2000 Hamburg), Pastor an der Martinskirche.


Im Oktober 1936 wurde Dubbels in Hamburg an der St. Katharinenkirche ordiniert. Danach wurde er Hilfsprediger an der Martinskirche in Hamburg-Horn. und von April 1937 dort Pastor.1940 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1950 entlassen wurde, arbeitete dann wieder als Pastor bis 1980. Im Jahr 2000 verunglückte Dubbels tödlich bei einem Verkehrsunfall.

Über seine Stellung zum Nationalsozialismus heißt es in der nordelbischen Kirchenzeitung aus dem Jahre 2002, er habe seine Ablehnung gegen das NS-Regime nicht verheimlicht und wurde nur dank der Intervention eines Kollegen nicht verurteilt. 1) Weder in der NSDAP-Zentralkartei noch in der NSDAP-Gaukartei des Berlin Document Center im Bundesarchiv findet sich eine auf Hans Jürgen Dubbels ausgestellte Mitgliederkartei, sodass sich eine Parteimitgliedschaft darüber nicht nachweisen lässt.

Anlässlich der Benennung des Pastor-Dubbels-Weg schrieb Philip Jahn in seinem Beitrag „Pastor Dubbels: Die Gemeinde kann ihn nicht vergessen“ im Hamburger Abendblatt: „Der bislang anonyme Verbindungsweg zwischen Bauerberg und Schetelingsweg soll den Namen ‚Pastor-Dubbels-Weg‘ bekommen. Auf diesem Weg ist Pastor Dubbels jahrzehntelang Tag für Tag zur Martinskirche geradelt. (…). Der junge Hans-Jürgen Dubbels kam als Hilfsprediger 1936 zur Martinsgemeinde in Horn, bevor er ein Jahr später von seinem Vater, Karl Dubbels, Hauptpastor in St. Katharinen, in die Gemeinde eingeführt wurde. 1941 musste Dubbels in den Krieg ziehen. Fast zehn ganze Jahre blieb er fort. Aus sowjetischer Gefangenschaft zurückgekehrt, machte sich Dubbels daran, dem Vorwurf ‚Uns hat noch kein Pastor besucht!‘ zu begegnen. Dubbels war sich der Notwendigkeit von Hausbesuchen bewusst. (…). Als treuer Begleiter bei all den Besuchen erwies sich das Herrenfahrrad. (…) Das einfache schwarze Fahrrad avancierte zum Marken- und Erkennungszeichen gleichermaßen und spiegelt irgendwie wider, wofür Pastor Dubbels in seiner Gemeinde stand: Bescheidenheit, Verlässlichkeit und endloses Bemühen. (…).“ 2)

Der damals 88-Jährige starb bei einem Verkehrsunfall, als er mit seiner Ehefrau Gisela, damals 68 Jahre alt, als Fußgänger die Straße überquerte und von einem alkoholisierten Autofahrer angefahren wurde. Gisela Dubbels wurde schwer verletzt. Das Paar hatte einige Kinder.