Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Vietinghoffweg

Niendorf (1962): Friedrich von Vietinghoff (2.2.1624 Autzen - 7.5.1691 Kopenhagen), Landdrost in Pinneberg.


Friedrich von Vietinghoff war der Sohn von Margrethe von Vietinghoff, geborene Budde und Werner von Vietinghoff.

Friedrich von Vietinghoff schlug die höfische Laufbahn ein und wurde im Alter von 30 Jahren Hofjunker am dänischen Hof, 1660 Kammerjunker – dieser hatte die Funktion, die fürstliche Person in deren Zimmern zu bedienen. Diese Tätigkeit übte Vietinghoff nicht lange aus; noch im selben Jahr wurde er Kammerherr. Diese Herren hatten dem Herrscher bei „zeremoniellen Handreichungen beim An- und Auskleiden“1) behilflich zu sein; den Herrscher „beim Ausfahren, Ausreiten oder auf Reisen“ 2) zu begleiten. „Üblich waren auch Sekretärsdienste wie die Organisation von Privataudienzen oder die Entgegennahme von Bittschriften, die Bedienung des Fürsten beim Essen oder die Teilnahme an Gesellschaftsspielen mit dem Fürsten. Kammerherren konnten auch als Abgesandte an andere Höfe geschickt werden, um dort Botschaften, Gratulationen oder Beileidsbekundungen zu überbringen.“3)

In dieser Zeit, als er am dänischen Hof Karriere machte, stieg er auch beim Militär auf, so avancierte er zum Kapitän von Oberst Ecksteins Regiment in Norwegen.

Aber damit nicht genug: Schließlich wurde er Landdrost in Pinneberg. „Schon gleich bei seiner Ernennung zum Drosten geriet er mit dem ‚Inspektor der Herrschaft Pinneberg‘ Gregorius Cröger wegen Kompetenzstreitigkeiten heftig aneinander und weitere Streitigkeiten folgten. Später verließ er die Herrschaft und kaufte das Herrenhaus Scheelenborg“,4) heißt es in Wikipedia.

Vietinghoff, der mit Eleonore Marie, geborene Sehestedt (1630 Mecklenburg – 4.6.1696) verheiratet war, und mit ihr die Tochter Sophie Charlotte (1666-1732) hatte, trat in den Dienst der Prinzessin Ulrike Eleonore von Dänemark und Norwegen (11.9.1656 Kopenhagen – 26.7.1693 Schloss Karlberg bei Stockholm), nachdem diese 1680 aus politischen Gründen mit Karl XI von Schweden verheiratet worden war, und dadurch Königin von Schweden wurde. Die Königin hatte am Hofe keinen politischen Einfluss, sie beschäftigte sich mit karitativen Aufgaben und widmete sich der Kunst.

Vietinghoff hatte an ihrem Hof zuerst die Anstellung als Gouverneur ihrer Hausangestellten, später avancierte er zu ihrem Oberhofmeister. „Diese Position hatte er 1684 inne und wurde im selben Jahr Ritter des Dannebrogordens.“ 5)