Von-Appen-Straße
Eidelstedt (1996): Kurt von Appen (1910-1936), Kunsttischler aus Stellingen, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Siehe auch: Anita-Sellenschloh-Ring
Kurt von Appen wurde geboren als Sohn des Arbeiters Johann von Appen und seiner Frau Frieda, geb. Hatje. Er hatte noch sieben Geschwister. Die Familie lebte in Altona. Als der Vater starb, war Kurt sieben Jahre alt. Er absolvierte nach der Volksschule eine Lehre zum Tischler, bildete sich in Abendkursen zum Kunsttischler fort und lebte bei seiner Mutter in der Melanchthonstraße 6 in Stellingen. Durch seine älteren Brüder, die 1923 am Hamburger Aufstand teilgenommen hatten, erhielt er eine politische Orientierung. Er trat der Gewerkschaftsjugend bei, schloss sich 1925 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD), der KPD und 1932 der Roten Jungfront an. „Bis zum Verbot des Arbeitersportvereins ‚Rotsport Fichte Stellingen‘ dort aktiver Fußballspieler. Hilft 1933 den KJVD Eimsbüttel in den Untergrund zu führen und Jugendarbeit konspirativ zu organisieren. Da seit Mai 1933 steckbrieflich gesucht, Emigration in die CSR. Hält sich im Frühsommer 1934 möglicherweise in Paris und Stockholm auf.“ 1) In dieser Zeit verlobte er sich mit Anita Vogt, später verheiratete Sellenschloh (siehe: Anita-Sellenschloh-Ring). „Teilt 1935 seiner Schwester Frieda Becksmann, die er im Juni in Prag zu Besuch erwartet, verschlüsselt mit, dass er im Sommer in die Sowjetunion fahre. In Moskau Studium an der internationalen West-Universität. Reist 1936 nach dem Putsch Francos gegen die spanische Republik unter dem Decknamen ‚Karl Adler‘ über Frankreich illegal in Spanien ein. In der 12. Interbrigade ist er Kommissar eines Stoßtrupps im Range eines Hauptmanns. Während der Verteidigung Madrids eingesetzt bei Los Rosas, Engelburg und im Universitätsviertel. Vor Madrid gefallen im Alter von 26 Jahren. Beerdigt als ‚Karl Adler‘ am 29. November 1936 auf einem städtischen Friedhof in Madrid.“1)