Dimpfelweg
Hamm-Mitte (1966), nach der um Hamburg verdienten Kaufmannsfamilie Dimpfel, die von 1716 bis 1721 in dieser Straße wohnte und aus der die zweite Ehefrau des Dichters Klopstock stammt
Siehe auch: Klopstockstraße
Die Familie Dimpfel kommt aus Regenburg. Dort betrieb Johann Albrecht I. Dimpfel (1639-1692) eine Eisenwarenhandlung. Sein Sohn Johann Albrecht II. Dimpfel (20.1.1673 Regensburg – 10.8.1733 Hamburg) betrieb ein Handelskontor in Fondaco die Tedeschi in Venedig. Verheiratet war dieser seit 1715 mit der 24 Jahre jüngeren Cäcilie Maria Alphusius (28.6.1697 – 2.3.1727 Hamburg). Mit ihr hatte er mindestens vier Kinder (geboren: 1717, 1720, 1722, 1724), darunter Johann Hinrich Dimpfel. Cäcilie Maria Dimpfel starb im Alter von 30 Jahren. Da war der Sohn Johann Hinrich Dimpfel (8.1.1717 Hamburg - 16.9.1789 Hamburg) zehn Jahre alt. Dieser wurde ebenfalls Kaufmann und nach seiner Pleite Verleger. Als seine kaufmännischen Geschäfte noch florierten, kaufte er sich 1741 am Borgesch, im heutigen Stadtteil St. Georg, ein großes Grundstück und ließ es mit mehreren Gebäuden und einem Wohnhaus bebauen. 1745 heiratete er Catharina Margarethe Moller (1724-1773), eine Hamburger Kaufmannstochter. Dadurch wurde er in den Stand versetzt, Hamburger Bürger zu werden.
Catharina Margarethe Moller war eine Schwester von Klopstocks (Klopstockstraße) erster Ehefrau Margarethe (Meta) Moller. Dadurch waren Johann Hinrich Dimpfel und seine Ehefrau Klopstocks Schwager und Schwägerin.
1747 ließ Johann Hinrich Dimpfel von dem damals berühmten Künstler Johann Christoph Ludwig Lücke eine kleine Elfenbeinbüste von sich erschaffen.
Dimpfel bekleidete viele Ehrenämter, so war er Kriegskommissar, Kommerzdeputierter, Provisor des Hiobshospitals, Präses des Collegiums der Hamburger Bank und noch in weiteren Ehrenämtern. Er war also gesellschaftlich „angekommen“. Doch 1770 verlor er durch riskante Spekulationen sein Vermögen, woraufhin er Verleger wurde. Er übernahm den Verlag der kaiserlich-priviligirten Hamburgischen Neuen Zeitung und die Hamburger Adress-Comptoir-Nachrichten. 1)

Das gesellschaftliche Ansehen des Verlegers und seiner Familie wurde wohl auch dadurch gefestigt, weil Klopstock, der immer wieder Gast der Familie Dimpfel war und Kontakt zu den Kindern der Familie pflegte, nach dem Tod (1758) seiner ersten Frau 1791 die verwitwete Johanna Elisabeth von Winthem, geb. Dimpfel (1747-1821), Tochter seiner Schwägerin Catharina Margarethe und seines Schwagers Johann Hinrich Dimpfel, heiratete.