Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Kleinworts Höh

Lurup (vor 1934), nach der Luruper Bauernfamilie Kleinwort


Die Straße wurde in der Zeit des Nationalsozialismus benannt.

Siehe auch: Wilsdorfallee

Anke Schulz erwähnt in ihrer sehr lesenswerten Abhandlung „Siedlerstellen und Arbeitersiedlungen“ der Siedlergemeinschaft den Gastwirt Henry Kleinwort, nach dem diese Verkehrsfläche benannt ist. Mehr zu den Arbeitersiedlungen siehe im Eintrag zur Wilsdorfallee.

Anke Schulz schreibt: "‘Am 3. August 1919, zu einer Zeit, in der sich Deutschland in einer tiefen, fast aussichtslos erscheinenden Talsohle befand, kamen beim Gastwirth Henry Kleinworth im damals noch Schleswig Holsteinischen Dorf Lurup eine Reihe mutiger Männer mit einem sagenhaften Optimismus zusammen und gründeten den Verein ‚Uns Oldeel - Eigenheim - Siedlungsspar- und Wohlfahrtsverein in Lurup'. Die Gründer des Vereins hatten sich das lobenswerte Ziel gesetzt, mäßig bemittelten Familien, insbesondere Kriegsteilnehmern und Kriegsinvaliden ‚gesunde Wohnungen in eigenen Gartenhäusern auf eigener Scholle zu erschwinglichen Preisen zu verschaffen.‘

So beginnt der Siedler Willy Barenschee seinen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Siedlung Uns Oldeel. Die Mitglieder ‚setzten sich zusammen aus einigen alten Lurupern, Großflottbeckern und Bahrenfeldern. Es waren Arbeiter, Handwerker und auch Angestellte der Stadt Altona.‘ "Jeder sollte ohne Ansehen der Person gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten haben. Der Landmann und Gastwirth Henry Kleinworth stellte uns eine Roggenstoppelkoppel von 63745 qm zur Verfügung, (…).‘

Neben Henry Kleinworth waren es auch der Grundbesitzer Josef Wilsdorf und der Keramikfabrikant Christian Karstens, die diese Siedlung maßgeblich förderten. Den Bau besorgten die Siedler selber:
‘Erst einmal mussten ja die beiden Straßen gebaut werden Alle Mitglieder samt Familien halfen mit, jede freie Zeit, auch sonntags, nicht nur das Straßenbett auszuheben, sondern auch Steine, Geröll Schlacke usw. heranzuholen. (…). Sogar mit Block- und Kinderwagen waren unsere Jugendlichen unterwegs. (…).‘ So entstanden die Straßenzüge um die Siedlung an der heutigen Kleinwörthshöh. (…).“2), Die damals erbauten Straßen Wilsdorfallee und Kleinworthshöh wurden von den Siedlern mit Kirschbäumen bepflanzt.