Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Rainvilleterrasse

Ottensen (1884): César Claude Rainville (1767 Paris – 14.10.1845 Altona), französischer Emigrant, besaß ein bedeutendes Restaurant und Gesellschaftshaus.


Siehe auch: Caspar-Voght-Straße
Siehe auch: Christian-F.-Hansen-Straße

Rainville, der 1792 französischer Offizier geworden war, „musste aus Frankreich fliehen, nachdem der General, dem er als Adjutent diente, in Ungnade gefallen war. 1794 gelangte er nach Altona, wo in den 1790er Jahren etwa 4000 französische Revolutionsflüchtlinge lebten.“1). Zwei Jahre später, 1796, heiratete er Jeanne Janin (1769-1851), die aus Verdun stammte. Das Paar bekam drei Kinder. Nach Ende der Revolution kehrte er nicht nach Frankreich zurück. In der Zwischenzeit war er in der Gastronomie erfolgreich geworden.

„Er leitete verschiedene Hotels und Restaurants, denen er eine besondere französische Prägung verlieh. 1798 pachtete er ein Landhaus am Elbhang in Ottensen, das Christian Frederik Hansen [siehe: Christian-F.-Hansen-Straße] 1794 für den Kaufmann und Gesandten der Batavischen Republik Balthasar Elias Abbema errichtet hatte. Rainville kaufte das Anwesen 1799. Das Etablissement lag verkehrsgünstig nahe der Landstraße nach Blankenese und bot neben den Gasträumen [in dem ‚Tempel‘] eine möblierte Terrasse mit einem Ausblick über den Garten und das Tal der Elbe. In Reiseführern des 19. Jahrhunderts wurde das ‚Rainville‘ als große Sehenswürdigkeit genannt. (…) Nach Rainvilles Ableben und dem Tod seiner Frau im Jahre 1851 konnten die nachfolgenden Gastronomen nicht an die vergangenen Erfolge anknüpfen. Das Landhaus wurde 1867 abgebrochen.“ 2)