Richterstraße
Uhlenhorst (um 1863): Gustav Richter (10.10.1817 Nostitz – 22.9.1903 Hamburg), Tischlermeister, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und Mitglied des Deutschen Reichstages
1848 Mitglied der Hamburger konstituierenden Versammlung und von 1859 bis 1901 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Hier gehörte er der Fraktion der Linken an. Damals wurden die Abgeordneten nicht als Angehörige von Parteien gewählt, sondern als Personen. „Sie traten erst nach der Wahl in die Bürgerschaft einzelnen Fraktionen bei; deren Namen 'Rechte', 'Linkes Zentrum' und 'Linke' verraten (...), dass feste Parteirichtungen fehlten. Ein Fraktionszwang [wie heute üblich, R. B..] war undenkbar. (...) Die Fraktion der Linken setzte sich vorwiegend aus Handwerkern und Kleingewerbetreibenden zusammen (...).“1) Gustav Richter war auch Mitglied des Bürgerausschusses und von 1861 bis 1880 Präsident des Hamburger Arbeiter-Bildungsvereins. Von 1867 bis 1871 Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes und in dieser Funktion auch Mitglied des Zollparlaments, in dem er als Abgeordneter den Wahlkreis Hamburg 2 vertrat, und von 1882 bis 1884 des Deutschen Reichstags für die Deutsche Fortschrittspartei.