Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Beisserstraße

Ohlsdorf (1949): Georg Michael Heinrich Beisser (16.7.1856 Hamburg – 17.8.1926 Hamburg), Grundeigentümer, Schlachter


1884, als Georg Michael Beisser die Schlachterei von seinem Vater übernommen hatte, heiratete der damals 28-Jährige die Bauerntochter Minna Catharina Margarethe Behrmann (17.12.1858 Hamburg – 2.7.1932 Hamburg). Zehn Jahre zuvor war einer der drei Behrmannschen Höfe in Steilshoop durch Verkauf an die Familien Beisser und Früchtenicht gegangen. 1) 1884 ließ Georg Christian, also der Vater von Georg Michael Beisser, auf dem ehemaligen Behrmann-Hof eine Villa erbauen. “Der Grundbesitz blieb bis nach dem Krieg im Besitz der Familie und wurde seit den 1950er Jahren nach und nach als Bauland verkauft.“ 2)

Das Ehepaar Georg Michael Beisser und Margarethe Beisser bekam drei Söhne.

Die Schlachterei Beisser gibt es heute noch in Hamburg (Eppendorfer Baum 4). Aus ihrer Firmenchronik ist zu entnehmen: „Nach dem Napoleonischen Krieg waren viele Schlachterblöcke in Hamburg verweist, da ein Schlachterblock nach altem Brauch nur vom Vater auf den Sohn vererbt werden konnte. Daher beschloss der Hamburger Senat die leeren Blöcke neu zu vergeben. So kam es, dass 1836 Georg Christian Beisser aus Kalf in Baden-Württemberg im ‚Block 28‘ in der Spitaler Straße das Beisser-Stammhaus eröffnete. Er versorgte neben Endverbrauchern auch Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen.

1884: Georg Michael Heinrich Beisser übernimmt das Geschäft. Er erweiterte das Unternehmen um eine respektable Viehzucht, Ländereien sowie um eine Fleischwarenfabrik in der Langen Reihe und um das Liefergeschäft für die Überseereedereien. Er verproviantierte sogar die kaiserliche Yacht ‚Hohenzollern‘. Darüber hinaus entwickelte er das bahnbrechende Pökelverfahren für Schinken, das er patentieren ließ und ‚tuckerte‘ bereits 1898 mit einem kombinierten Personen- und Lieferauto durch Hamburgs Straßen, welches mit Gas betrieben wurde.

1918: Georg Alfred Beisser III. greift zum Unternehmenszepter: Durch die Wirtschaftskrise der 20er Jahre und den 2. Weltkrieg brach das Reederei Geschäft zusammen. Nach dem Krieg lagen die Fleischwarenfabrik in der Langen Reihe und die Filiale Mönckebergstraße in Schutt und Asche. Die Fleischwarenfabrik musste er nach dem 2. Weltkrieg aufgeben und behielt nur das Ladengeschäft in der Mönckebergstraße. Sein einziger Sohn Heinrich Beisser war im Krieg gefallen.

1952: drei Töchter eröffnen drei Filialen. Die Damenriege tritt an: Elisabeth Habben, Christa Landjunk, Gisela Rumland - geb. Beisser: Nach dem frühen Tod des Vaters übernahmen die drei Töchter Alfred Beissers die Unternehmensleitung und führten nach dem Krieg die Ladengeschäfte erfolgreich weiter: Von der Mönckebergstraße zogen sie 1967 zurück in die Spitaler Straße, wo vor nunmehr 125 Jahren alles begann und konnten weitere Geschäfte in Ottensen, Eppendorf und Blankenese eröffnen.

1986: 150 Jahre Fleischerei Beisser in Hamburg, Peter Christian Holst, Sohn von Christa Landjunk, geb. Beisser, übernimmt Beisser in 5. Generation. Er etablierte Beisser als Feinkostfleischerei in Hamburg und führte das Unternehmen erfolgreich bis 2002.

2002-2008: Dr. med. Redelf Habben, Sohn von Elisabeth Habben, geb. Beisser übernimmt Beisser als Allein-Gesellschafter und führt Beisser interimsweise weiter.

2008: Die Geschwister Claas Rudolf und Eltje Helene Habben übernehmen in 6. Generation die Fleischerei Beisser. (…)“ 3)