Budnikowsky-Twiete
Wandsbek (2021): Iwan Budnikowsky (6.6.1890 Perleberg -1968), Gründer der Drogeriemarkt-Kette Budnikowsky mit Sitz in Hamburg
Über Iwan Budnikowsky erfahren wir aus einem entsprechenden Wikipedia-Eintrag, aus dem allerdings kaum etwas über das Privatleben des Gründers von „Budni“ zu erfahren ist, sondern in erster Linie über die Entwicklung des Drogeriemarktes selbst.
Über den Werdegang von Iwan Budnikowsky heißt es in Wikipedia: „Iwan Budnikowsky (1890–1968) wurde in Perleberg (Brandenburg) als Sohn des Handschuhmachers und Bandagisten Vincenz Budnikowsky und dessen Ehefrau Margarethe Dorothee Elise geboren. Die Familie zog nach Hamburg-Wandsbek, wo der Vater ein Bandagistengeschäft betrieb. Nach Schulzeit und Ausbildung meldete Iwan Budnikowsky am 2. Oktober 1912 sein eigenes Gewerbe als Bandagist beim Magistrat der Stadt Harburg (Elbe) an. Der Standort seines Gewerbes war damals in der dortigen Mühlenstraße 33 (heute: Schloßmühlendamm), wo er ein dort seit 1896 ansässiges Bandagengeschäft übernommen hatte. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging Iwan Budnikowsky am 2. August 1914 zum Militär und kehrte nach Kriegsende in die Mühlenstraße zurück. Am 17. Mai 1919 verstarb der Vater. Iwan zog in das Wandsbeker Elternhaus und übernahm die Geschäfte des Vaters.“ 1) Dort lebte Iwans Mutter noch bis zu ihrem Tod am 30.12.1940.
„Am 9. September 1920 heiratete Iwan Budnikowsky die 1898 geborene Henni Dorothea Minna Köhrmann (geb. 5.4.1898). Das Paar bekam die Tochter Ruth. Sie blieb das einzige Kind. Im Jahr 1921 begann er mit dem Vertrieb von Seifenprodukten und eröffnet das erste Seifen-Spezialgeschäft. Im Oktober 1924 expandierte er mit einer zweiten Filiale im Billhorner Röhrendamm (Rothenburgsort). Weitere Filialen folgten im Jahr 1927: am 25. Mai in der Harburger Markthalle, am 10. November in Hamburg-Heimfeld und am 15. Dezember in Hamburg-Wilhelmsburg. Am 17. Februar 1925 meldete Budnikowsky sein Gewerbe als Seifengroßhändler an. Am 14. Mai 1928 wurde der Firmenname in ‚Iwan Budnikowsky‘ umbenannt. Im Jahr 1930 wurde die Firmen-Zentrale von Harburg ins Chilehaus verlegt. Von Jahr zu Jahr kamen weitere Filialen hinzu, so konnte in 1933 die 25. Filiale eröffnet werden. Ab der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hielt sich Iwan Budnikowsky mehr und mehr dem Geschäftsleben fern und zog sich ab 1937 zunehmend aus dem Geschäft zurück. Durch alliierte Luftangriffe wurden während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Filialen zerstört.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann der Neuanfang des Unternehmens mit neun Filialen.“ 2)
Tochter Ruth, die gerne Journalistin geworden wäre, begann 1949 bei „Budni“ ihre Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel. Sie sollte später das Unternehmen übernehmen. 3) Und so trat sie 1957 als persönlich-haftende Gesellschafterin in die Firma ein.
Im selben Jahr, als die Firma 1959 ein Grundstück in Wandsbek erwarb, und dorthin ihre Zentrale verlegte, übergab Iwan Budnikowsky die Geschäfte an seine Tochter. Diese leitete fortan das Unternehmen und heiratete 1966 den geschiedenen Heinz Wöhlke, Vater von drei Kindern. Dieser wurde im Jahr der Heirat Mitglied der Geschäftsleitung.
1970 erfolgte die Umrüstung der Filialen zu Selbstbedienungsläden. Zu dieser Zeit lebte Iwan Budnikowsky nicht mehr. 1979 übernahm Heinz Wöhlkes Sohn Cord (geboren 1949) die Geschäftsführung.