Alte Franzosenheide
Schnelsen (1961), um 1800 sollen hier französische Emigranten Heideland zur Urbanisierung zugewiesen bekommen haben. Sie kultivierten nur einen Teil des Bodens und verließen bald Schnelsen.
Siehe auch: Franzosenheide
Der Heimatforscher Otto Hintze schreibt dazu: „Nach dem Ausbruch der französischen Revolution (1789) wandten sich viele der Emigranten aller Stände und Berufe auch nach Hamburg, besonders seit 1792. Es mögen von ihnen zu Zeiten Zehntausende in Hamburg und Altona gelebt haben, und alle Parteirichtungen mit Ausnahme des herrschenden Jakobinertums waren unter den Fremdlingen vertreten. Die meisten kehrten später wieder in ihre Heimat zurück.
Zwei dieser Emigranten, der in Ottensen lebende Francois Claude Michele Benoit le Camus de Neville, bis zu seiner Flucht aus Frankreich Intendant von Bordeaux und Besitzer mehrerer Schlösser, sowie der Marquis de Bailly, ließen sich am 14. Mai 1800 eine ‚in der Feldmark der Dorfschaft Eidelstedt belegene reservierte Gemeinheit von 394 Himten Quantität oder 133 Himten Bonität‘ behördlicherseits ausweisen. Sie gedachten diese noch unkultivierten Ländereien durch emigrierte flandrische und brabantische Landleute urbar machen zu lassen.
Als diese ausblieben, versuchten sie es mit 200 im Ackerbau erfahrenen katholischen Mönchen vom Orden de la Trappe (‚Trappisten‘). Aber von der Ansiedlung letzterer riet am 20. März 1801 der pinnebergische Landdrost ab, da es bedenklich sei, sich mit diesen ‚besonders fanatischen Mönchen‘ einzulassen. So wurde nichts aus dem Projekt. Diese Ländereien wurden daraufhin am 25. März 1801 dem Eidelstedter Müller sowie den Zubauern Johann Tischhöfer in Eidelstedt (Sola bona), Jochim Kruse aus Lokstedt und Jochim Hinrich Krohn aus Krupunder und 225 Krupunder und 225 Himten Quantität für 5000 Mark dem Hamburger Kaufmann Johann David Brödermann überlassen. Der Rest wurde parzelliert 1822 verteilt. An diese Ländereien erinnert der ihnen damals im Volksmund gegebene Flurname ‚Franzosenheide‘. Brödermann war Besitzer der Eidelstedter Höfe Nr. 12 (von 1801-09, vormals Remstedt) und Nr. 17 (von 1798 bis 1809, vormals Lüders), außer ‚Sola bona‘ die einzigen Eidelstedter Höfe, welche damals im Besitze von Städtern waren.“ 1)