Scheplerstraße
Altona-Altstadt (1951): Arnold Schepler (15.11.1599 Nienburg – 1.1.1681 Altona), Pastor an der Hauptkirche in Altona.
Siehe auch: Riststraße
Vor 1951 hieß die Verkehrsfläche Bäckerstraße. In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Altonaer Bäckerstraße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung. Es blieb bis 1951 bei Bäckerstraße.
Pastor Arnold Schepler heiratete 1625 in Alter von 25 Jahren die damals 15 Jahre alte Margaretha Rist (4.2.1610 Ottensen – 8.6.1669 Altona). Sie bekam im Laufe der nächsten Jahrzehnte 24 Kinder. Pastor Schepler hatte scheinbar den Rat, den so mancher Pastor einem männlichen Gemeindemitglied gab, wenn dieser die Kinderzahl in seiner Familie begrenzen wollte, nämlich: „vor dem Läuten aus der Kirche zu gehen“, wohl nie erhalten oder nicht befolgt. Margaretha Schepler starb im Alter von 59 Jahren. Ihr 11 Jahre älterer Mann überlebte sie um 12 Jahre und starb im gesegneten Alter von 81 Jahren.
Pastor Schepler ließ sich mit seiner Ehefrau und den 24 Kindern auf einem Ölgemälde in der Größe von 128 x 177 cm verewigen. Das Bild ist auch heute noch in der Eingangshalle der Hauptkirche St. Trinitatis in Altona zu betrachten. Auf dem Gemälde sind zu sehen: 10 Söhne, 9 Töchter und 5 verstorbene Kinder. 1649, als Margaretha 39 Jahre alt war und Arnold Schepler 50 Jahre alt, lebten noch 8 Söhne und 8 Töchter. 1)
Jens Kirchhoff und Michael Kohlhaas schreiben in ihrer „Stammfolge Schepler“ über Arnold Scheplers Werdegang: „Schule in Nienburg, in Celle 1613 und in Hannover, auch Schüler am Akad. Gymnasium in Stadthagen, imm. Helmstedt 8.4.1614 zusammen mit seinem Bruder Conrad, Wittenberg 14.5.1620. Leiter der adeligen Schule der von Bothmer in Schwarmstedt. Zum Feldprediger des Niedersächsischen Kreises berufen 29.5.1623, ordiniert in Celle 5.6.1623. Nach Abdankung der Kriegsvölker hielt er während einer Reise eine Gastpredigt in Ottensen 19.9.1624. Darauf dem Pastor Caspar Rist als Adjunkt zugeordnet und nach dessen Tod 1626 sein Nachfolger. Führte das erstes Copulationsbuch 1625 und Taufbuch 1632. (…) in einem Schreiben an den dän. König bittet er diesen, ihn bei der bald fertigen neuen Kirche in Altona zu belassen, denn seine Vokation sei auf die Einnahmen aus Altona mitbegründet; verlöre er diese, müßte er ins Elend gehen und sein Brot sich erbetteln, und seine studierenden Söhne Handarbeiter werden. Zum Pastor in Altona gewählt 3.4.1650 und am 7.4. das Amt angetreten. Von seinen Amtshandlungen in Altona sind bekannt: Die Predigt zur Grundsteinlegung der neuen Kirche 10.4.1649. Führte auch hier das erste Taufprotokoll. Einweihung des Taufsteins am 1. Pfingsttag 1653. Seniorassessor des Pinnebergischen und Altonaischen Konsistoriums 1669. Lieferte 1656 einen Beitrag zu ‚Neue Musikalische Katechismus Andachten‘ von Johann Rist.“ 1) (siehe Riststraße].