Logo der Stadt Hamburg

Siemersplatz

Lokstedt (1919): Heinrich Siemers (17.10.1865 Lokstedt – 2.8.1949 Hamburg), 1) Gemeindevorsteher in Lokstedt.


Der Siemersplatz wurde bereits zu Lebzeiten des Namensgebers benannt, und zwar im Mai 1919. Bis dahin hieß der Platz „Platz bei der Doppeleiche“. Bis 1978 befand sich dort eine Doppeleiche, die an die Untrennbarkeit von Schleswig und Holstein erinnern sollte. Neben der Doppeleiche wurde ein Findling gesetzt mit der Inschrift „Up ewig ungedeelt 1848-1898“. 1978 wurde die Doppeleiche gefällt, der Findling versetzt und dort eine neue Doppeleiche gepflanzt.

Bei der Benennung des Siemersplatzes 1919, war der Landwirt Heinrich Siemers 54 Jahre alt und auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn. Heinrich Siemers erhielt diese Auszeichnung für seine Tätigkeit als stellvertretender Gemeindevorstand und Kreistagsabgeordneter, Mitbegründer des Bürgervereins und des Entwässerungsverbands.

Manfred Meyer schreibt über ihn: "Seit dem 1. April 1893 war er Mitglied der Lokstedter Gemeindevertretung. Am 24. Juni 1904 wurde er als Nachfolger des am 18. Mai verstorbenen Zimmermeisters Peter Heinrich Ferck (...) zum Stellvertreter des Gemeindevorstehers Emil Andresen (...) ernannt und übernahm nach dessen Ableben am 8. Dez. 1918 die Amtsgeschäfte bis zur Ernennung des neuen Gemeindevorstehers Johannes Wohlers am 1. Mai 1919. Heinrich Siemers blieb 41 Jahre in der Gemeindevertretung. Erst bei deren Neuausrichtung unter den Nationalsozialisten am 29. Okt. 1934 ließ er sich nicht erneut aufstellen."1)

Zu Heinrich Siemers Aktivitäten in der NS-Zeit: Weder in der NSDAP-Zentralkartei noch in der NSDAP-Gaukartei des Berlin Dokument Center im Bundesarchiv findet sich ein Hinweis, so dass sich eine Parteimitgliedschaft darüber nicht nachweisen lässt.

Heinrich Siemers war Mitglied der Kommission zur Vereinigung von Lokstedt und Niendorf (vollzogen 1924); ehrenamtlich engagiert im Schulvorstand und Kirchenrat sowie 1. Vorsitzender des Bürgervereins.

Er besaß in Lokstedt den elterlichen Hof Nr. 6. Nachdem dieser 1899 abgebrannt war, ließ er sich in der Stapelstraße 20 (damals Nr. 9, laut Sterbeurkunde)2) eine Villa erbauen und betätigte sich fortan nur noch auf politischem Gebiet.

Heinrich Siemers war der Sohn von Anna Maria Siemers, geb. Mähl und des Landwirtes Heinrich Siemers. Verheiratet war Heinrich Siemers seit 1894 mit Alma Maria Bockholt (geb. 26.10.1871 Kleinborstel-1.1.1951) (Quelle: Heiratsregister in ancestry). Das Paar hatte eine Tochter.