Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Strehlowweg

Othmarschen (1964): August Heinrich Strehlow (15.8.1844 Rossenthin - 29.6.1925 Altona), Rektor der Realschule Ottensen.


Strehlow war von 1908 bis 1917 Rektor der Realschule Ottensen, die in dieser Zeit zur Oberrealschule wurde. Verheiratet war er mit Louise Henriette Helene, geb. von Diest. Das Paar hatte mehrere Kinder.

Über die Gründung dieser Realschule heißt es in der Festschrift zu 100 Jahre Gymnasium Altona 1882-1982: „Der Ausschluß Altonas und Hamburgs aus dem Zollverein nach den Kriegen von 1864 und 1866 hatten Ottensen, dem 1871 das Stadtrecht verliehen worden war, einen derartigen wirtschaftlichen Aufschwung gebracht, daß es nach gründlichen Vorarbeiten weitsichtiger Pädagogen — zu nennen sind hier besonders Christian Heinrich Friedrich Fischer und August Strehlow — 1882 seine eigene Realschule bekam. Handel und Gewerbe brauchten den nötigen kaufmännischen Nachwuchs, ihn erhoffte man sich am ehesten, wie ihr erster Direktor, August Strehlow, 1896 sagte, von einer Schule die 'mit ihrer Arbeit mehr in der Gegenwart' stehe und die sich besonders die Pflege der Naturwissenschaften, der Mathematik und der neueren Sprachen zu eigen mache. Fünf Jahre nach der Anerkennung der Gleichberechtigung der Abschlüsse avancierte Ottensens Realschule 1905 zu Altonas erster Oberrealschule.“ 1)

Und in Wikipedia steht über die Anfänge des Gymnasiums Altona und über August Heinrich Strehlow geschrieben: „(…) Die tatsächlichen Wurzeln der Schule gehen zurück bis ins Jahr 1858, als der Privatlehrer Friedrich Fischer in der Kirchentwiete eine private Lehranstalt gründete. (…).

Als die Nachfrage nach einer eigenen staatlichen Realschule, die die Mittlere Reife vergeben durfte, immer größer wurde, weil die Schüler nach Altona abwanderten, erklärte die Verwaltung der Stadt Ottensen-Neumühlen sich schließlich bereit, die Privatschule von Fritz Fischer aufzukaufen und zu einer Realschule auszubauen. Fischer sollte ihr Leiter werden. Dieser starb jedoch kurz vor Vertragsunterzeichnung an Herzversagen. Den Verkauf vollzog dann seine Witwe im Jahr 1875.

In kurzer Folge wurden nach dem Kauf der Schule durch die Stadt Ottensen auch staatlich geprüfte Lehrer eingestellt. Zum Jahresbeginn 1876 wurde August Strehlow als Leiter der beiden neuen Mittelschulen (für Jungen und für Mädchen) eingesetzt, die nach einer Übergangszeit in gemieteten Wohnräumen am Ottenser Marktplatz 1878 in ihr neues Gebäude in der Rothestraße einzogen (Gebäude der heutigen Grundschule Rothestraße). Mit großem Einsatz betrieb er den Ausbau der Mittelschule zu einer lateinlosen höheren Bürgerschule. Schon bald ließ er nach dem Lehrplan der Realschule unterrichten. In zähen Verhandlungen mit der örtlichen Verwaltung über Fragen der Finanzierung und nach einer Qualitätsprüfung durch das preußische Schulamt in Pinneberg erreichte er 1882 die Anerkennung als Realschule i. E. (in der Entwicklung). Die Schule hatte ca. 230 Schüler. Nach den erfolgreichen ersten Abschlussprüfungen der Realschule wurde die Anstalt 1885 als vollwertige Realschule anerkannt. (…).“2)

August Strehlow leitete die Schule, die in der Folge mehrmals umzog, von 1889 bis zu seiner Pensionierung 1917. Strehlow, der Theologie studiert hatte, aber kein pädagogisches Examen vorweisen konnte, legte den inhaltlichen Schwerpunkt des Schulunterrichts auf Handel und Industrie. Außerdem war der Unterricht christlich-nationalistisch und der Monarchie verpflichtet ausgerichtet.

1910 zog die Schule, die mittlerweile zur Oberrealschule avanciert war und auf der auch das Abitur gemacht werden konnte, an den Hohenzollernring. Naturwissenschaftlicher Unterricht war ein Schwerpunkt der Schulbildung.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges meldeten sich alle Schüler der beiden obersten Klassen zum Kriegsdienst.

„Im Laufe der Kriegsjahre organisierte die Schule eine rege Kriegs- und Heldenpropaganda.“ 2) Damals war Strehlow noch Schulleiter.

„221 ehemalige Schüler fanden im Weltkrieg den Tod, der allgemein im nationalistischen Sinn als vaterländisches Opfer betrachtet wurde.“ 2)