Stuhlmannplatz
Altona-Altstadt (1882): Günther Ludwig Stuhlmann (10.2.1797 Neumühlen – 30.3.1872 Nizza), Kaufmann, Stifter des Stuhlmannbrunnens und des Turms der Christuskirche. Gründer und Direktor der Altonaer Gas- und Wasseranstalt AG, Freimaurer.
Siehe auch: Stuhlmannstraße
In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es über ihn: „Günther Ludwig Stuhlmann kam als Sohn des Kammerrates Casper Hinrich und seiner Frau Sophia Dorothea, geb. Detenhof in Neumühlen bei Altona zur Welt. Als junger Mann begab er sich auf Reisen durch ganz Europa, um Fachmann für Gas- und Wasserversorgung zu werden. So leitete er in Kopenhagen über mehrere Jahre die Gasanstalt, die auch für die Erleuchtung des dortigen Kasinos zuständig war. 1854 gründete Stuhlmann auf dem Gelände der Kalkbrennerei seines Vaters in der Großen Elbstraße 151 eine eigene Gasanstalt, um Altona und Umgebung mit Gas zu versorgen. Ursprünglich wollte er hier auch ein Wasserwerk errichten. Der englische Ingenieur William Lindley [siehe: Lindleystraße] empfahl ihm aber, dieses Werk bei Blankenese auf dem Baursberg zu bauen. Seit 1859 versorgte Stuhlmann von hier Altona und Umgebung mit sauberem Frischwasser, was später dazu führte, dass die Menschen in diesem Gebiet nicht von der verheerenden Cholera-Epidemie im Jahre 1892 heimgesucht wurden. (…).“ 1)
Helga Magdalena Thienel schreibt über Stuhlmann: „Die letzten Jahre vor seinem Tod lebte Günther Ludwig Stuhlmann nicht mehr in seiner Heimatregion. Aus gesundheitlichen Gründen sah er sich 1869 ‚genöthigt, ungesäumt auf längere Zeit zu verreisen‘ und verließ die Stadt Richtung Mittelmeer, um dort in wärmeren Gefilden den Lebensabend zu verbringen. Vorher hatte er noch, unverheiratet und kinderlos, den größten Teil seines Vermögens zweckgebunden der Stadt Altona vermacht, u.a. für die Erneuerung des Kirchturms der Ottenser Christianskirche. Nur drei Jahre später, am 30. März 1872, starb er im Alter von 75 Jahren in Nizza.“ 2)
Eine bis heute markante Erscheinung im Altonaer Stadtbild ist der „Stuhlmann Brunnen“. Laut Wikipedia hatte sich Stuhlmann in seinem Testament solch einen Springbrunnen gewünscht. „Den Wettbewerb gewann der Berliner Bildhauer Paul Türpe mit einem Entwurf namens ‚Kampf‘. Später wurde der Streit zweier Zentauren als Darstellung der Konkurrenz zwischen Hamburg und Altona um Fischereirechte gedeutet. Der Stuhlmannbrunnen wurde im Jahr 1900 in Betrieb genommen, konnte allerdings nicht an dem von Stuhlmann gewünschten Platz errichtet werden, weil sich dort inzwischen eine Siegessäule befand. (…). 1938 war der Zinsertrag des Stuhlmannschen Vermögens so niedrig geworden, dass davon der Betrieb des Stuhlmannbrunnens nicht mehr finanziert werden konnte. Das Restvermögen wurde in das Vermögen der Stadt Hamburg überführt, die sich von da ab um den Unterhalt des Brunnens zu kümmern hatte.“ 3)