Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Wilhelm-Iwan-Kehre

Allermöhe (2000): Wilhelm Iwan (27.3.1899 Hamburg-1975), Kommunalpolitiker, Gründungsmitglied der gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Bille


Siehe auch: Hackmackbogen

Wilhelm Iwan hatte Modellbauer gelernt und war SPD-Mitglied bis zum Verbot der Partei durch die Nationalsozialisten 1933 Anschließend betätigte er sich bis 1935 illegal weiter für die SPD im Kampf gegen das NS-Regime – zunächst noch am Dulsberg, weil er dort wohnte. Ab 1935 war er bei seiner Schwester in der Hellbrookstraße in Barmbek gemeldet, hielt sich aber in einer Gartenlaube in Billwerder Moorfleth auf, um dem Zugriff der Gestapo zu entgehen. Bei einer Razzia 1937 am Dulsberg wurde eine Reihe SPD- und KPD-Mitglieder verhaftet. Im Zuge dessen fand auch bei seiner Schwester eine Haussuchung statt, weil nach ihm gefahndet wurde. Daraufhin versuchte Wilhelm Iwan, nach Frankreich zu fliehen. In Bergzabern in der Pfalz wurde er Anfang Juni 1937 wegen „illegaler Grenzüberschreitung“ festgenommen, inhaftiert und vom Amtsgericht Bergzabern zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat verurteilt. Nach seiner Entlassung am 19.7.1937 wurde er am folgenden Tag der Gestapo in Hamburg übergeben, die ihn bis Anfang September 1937 im Konzentrationslager Fuhlsbüttel inhaftierte. Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ kam er anschließend bis Ende Oktober 1937 in Untersuchungshaft. Am 26.10.1937 wurde er entlassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Wilhelm Iwan als SPD-Mitglied zu den Mitbegründern der gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Bille, die Wohnungen für ausgebombte Hamburgerinnen und Hamburger sowie für Flüchtlinge errichtete und 1948 ins Leben gerufen wurde. Außerdem saß er für die SPD von 1957 bis 1965 als gewähltes Mitglied in der Bergedorfer Bezirksversammlung.

Text: Frauke Steinhäuser