Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Dänenweg

Sternschanze (1888): „Zur Erinnerung an die Belagerung der Sternschanze durch die Dänen im Jahre 1686.“ 1)


Es waren nicht die „Dänen“, die Hamburg belagerten, sondern Soldaten der dänischen Armee, die auf Geheiß ihres Königs militärisch agieren mussten. Es ging – wie in den meisten Kriegen um gewaltsame Gebietserweiterung, um die Expansionsgelüste herrschender Regenten. Leidtragende solcher Belagerungen und Kriege ist immer die Bevölkerung, darunter die Mütter der getöteten Soldaten – egal auf welcher Seite die Soldaten standen und stehen. Das Gedicht „Der Graben“ von Kurt Tucholsky, (siehe: Tucholskyring) welches er angesichts seiner Erfahrungen im Ersten Weltkrieg verfasste, hat sowohl für die Vergangenheit als auch für die Gegewart Gültigkeit.

1686 wurde Hamburg drei Wochen lang von den Truppen des dänischen Königs Christian V. belagert. Doch vergeblich. Dazu heißt es unter dewiki.de über die Belagerung Hamburgs: „Die Erhebung Hamburgs zur Freien Reichsstadt durch den römisch-deutschen Kaiser Maximilian (1510) und deren Bestätigung durch das Reichskammergericht (1618) erkannten die dänischen Könige nicht an. Aus dänischer Sicht gehörte Hamburg formal weiterhin zum Herzogtum Holstein, und als Herzöge von Holstein verlangten die dänischen Könige daher weiterhin die Huldigung ihrer Hamburger Untertanen. (…).

Im Jahr 1650 bzw. 1651 boten sowohl das dänische Königshaus als auch die herzogliche Nebenlinie Schleswig-Holstein-Gottorp, die sich die Herrschaft über Holstein teilten, Hamburg erstmals an, die Huldigungspflicht durch eine einmalige Geldzahlung endgültig abzulösen. Bis 1652 wurde tatsächlich darüber verhandelt, doch die nach den Verlusten des Dreißigjährigen Krieges auf Sparsamkeit bedachte Hansestadt lehnte diese Lösung ab. (…).“ 2)
Im Februar 1686 ließ König Christian V. von Dänemark in Bad Oldesloe und Ottensen Truppen zusammenziehen. „Dänische Kriegsschiffe blockierten die Elbe. (…). Am 19. August 1686 zog Christian V. nach Altona und ließ seinem Gesandten Andreas Pauli von Liliencron der Hansestadt seine Bedingungen bzw. Gegenforderungen überbringen: Neben der Erbhuldigung und der Zahlung von 400.000 Talern sollte Hamburg dauerhaft eine dänische Garnison von 2.000 bzw. 3.000 Mann aufnehmen und unterhalten. (…).

Am 20. August rückte die dänische Armee auf Eimsbüttel vor. (…). „Bis zum 25. August war die Sternschanze, in deren Verteidigung sich Hamburger, Lüneburger und in der Stadt befindliche schwedische Freiwillige abwechselten, der Hauptkampfplatz. (…).

Die dänischen Belagerer hatten Hamburg nicht vollständig eingeschlossen. Während vor dem Dammtor und dem Millerntor erbittert gekämpft wurde, konnten beispielsweise durch das Steintor wiederholt Tausende Mann an kriegsgeübten Lüneburger und ab dem 29. August auch Brandenburger Verstärkungstruppen in die Stadt einziehen. (…). Am 5. September wurde ein Teil der Lüneburger Truppen durch frische Brandenburger Regimenter abgelöst. In Hamburg standen somit 20.000 Mann, weitere 6.000 Brandenburger waren elbeaufwärts im Anmarsch. Angesichts einer drohenden Gegenoffensive gab der dänische König am 6. September den Befehl zum Rückzug auf Ottensen. Am 10. September war der Abzug abgeschlossen.“ 2)

Die auf den Waffenstillstand folgenden diplomatischen Verhandlungen, an denen als Vermittler England, Hessen-Kassel, Kursachsen, Frankreich und Brandenburg beteiligt waren, fanden auf Schloss Gottorp statt. Anstatt der von Dänemark geforderten 400.000 Taler, die Hamburg zahlen sollte, und nachdem Hamburg eine Schadensrechnung von 100.000 Talern vorlegt hatte, kam es zu einer Einigung: Hamburg hatte 300.000 Taler Kriegskosten an König Christian V. zu zahlen. Sein „Anspruch auf Huldigung [sollte] erneut rechtlich geprüft werden. Diese Einigung wurde schließlich am 16. Oktober 1686 erzielt (…).“ 2)