Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Polabenstieg

Niendorf (1974): nach dem slawischen Volksstamm der Polaben.


„Der slawische Stamm der Polaben wanderte spätestens im 7. Jahrhundert in das von den germanischen Vorbewohnern weitgehend verlassene Land zwischen Trave und Elbe (Lauenburg) ein und siedelte in dem waldreichen Gebiet bevorzugt an Seen und Flüssen. Ab dem 8. Jahrhundert verband sich ihre Geschichte über das Herrscherhaus der Abrodiden mit den Wagriern in Ostholstein und Warnowern im westlichen Mecklenburg (siehe Wagrien). Spätestens seit Beginn des 11. Jahrhunderts wurde Ratzeburg zur Hauptburg der Polaben. Namensgeber war wahrscheinlich Ratibor, der einzige bekannte Fürst der Polaben. Polabien wurde seit den 1160er Jahren von deutschen Siedlern erschlossen und die slawische Bevölkerung allmählich assimiliert.“ 1)

Die Polaben waren ein westslawischer Stamm im nördlichen Deutschland im 11. und 12. Jahrhundert. „Sie waren Teil des Verbandes der Abodriten. Bis ins 18. Jahrhundert lebten slawischsprachige Dravänopolaben im Wendland östlich von Lüneburg. (…)

1142 gab der sächsische Herzog Heinrich der Löwe den Gau Polabi und die neugeschaffene Grafschaft Ratzeburg als Lehen an seinen Gefolgsmann Heinrich von Badewide. Dessen Nachkommen regierten bis 1199 als Grafen von Ratzeburg. Die östlichen Teile des polabischen Siedlungsgebiets blieben unter der Herrschaft der abodritischen und mecklenburgischen Fürsten.“ 2)