Pommernweg
Niendorf (1950): nach dem Stamm der Pommern.
Horst Beckershaus erklärt die Straßenbenennung wie folgt: benannt nach: „dem deutschen Neustamm an der Ostseeküste zwischen der Danziger Bucht und der Insel Rügen. Entstanden aus einer Mischung westslawischer Urbevölkerung mit geringer ostgermanischer Beimischung und niederdeutschen, holländischen und schwedischen Kolonisten etwa im 12. Jahrhundert.“ 1)
Ausführlich beschreibt Christian Pletzing in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens der Universität Klagenfurt die Kulturgeschichte und die geographische Ausbreitung der Landschaft Pommern. 2) Dabei geht er auch auf die Situation nach 1945 ein, also auf die Zeit, als die Straßenbenennung (1950) vorgenommen wurde. So schreibt er z. B.: „Nach den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz fiel 1945 Hinterpommern bis zur Oder einschließlich Stettins an Polen. Die deutsche Bevölkerung dieses Gebiets – etwa 1,9 Mio. Menschen bei einer Gesamtbevölkerung P.s von 2,4 Mio. (1939) flüchtete 1945 vor der sowjetischen Armee, wurde bis 1948 vertrieben oder siedelte später aus. 375.000 Menschen verloren bei der Flucht ihr Leben, nur eine kleine deutsche Minderheit blieb in Hinterpommern zurück. (…) Der bei Deutschland verblieben Teil der Provinz P. ging im neuen Land Mecklenburg-Vorpommern auf, das 1952 durch mehrere Bezirke ersetzt wurde. (…).“ 2).