Gerda-Kohn-Platz
Barmbek-Süd, seit 2022, benannt nach Gerda Kohn, geb. Böckmann (18.7.1905 Oldenburg/Oldenburg - 1994), Kindergärtnerin und Jugendleiterin, Kommunalpolitikerin
„Gerda Kohn, geb. Böckmann, wurde am 18. Juli 1905 in Oldenburg (Oldenburg) geboren. 1911 zog die Familie nach Klein-Flottbek, einer Randgemeinde der damals noch selbständigen Stadt Altona. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges ließen sich die Eltern scheiden und die Mutter zog mit ihrer Tochter nach Barmbek. Nach der Schule ließ Gerda sich zur Kindergärtnerin ausbilden, später zusätzlich zur Jugendleiterin. Ab 1930 leitete sie das Kindertagesheim im Nagelsweg, das zum Wohnheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für alleinstehende, erwerbstätige Mütter gehörte.
Im selben Jahr heiratete sie ihren Jugendfreund Reinhard Kohn, einen aktiven Sozialdemokraten und angehenden Juristen. Das Ehepaar beteiligte sich am Aufbau der Arbeiterwohlfahrt. Drei Jahre später verlor Reinhard Kohn aufgrund des von den Nationalsozialisten verabschiedeten ‚Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums‘ seine Beschäftigung. Die Familie mit zwei Kindern lebte ab dann von geringer staatlicher Unterstützung und befristeten Tätigkeiten des Vaters.
Nach 1945 engagierte sich Gerda Kohn für den Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt in Barmbek und wurde Vorsitzende des Distrikts Barmbek-Nord. Ab 1950 war sie in der Kommunalpolitik aktiv. Nach ihrem Ausscheiden aus der Politik konzentrierte sie sich ab 1970 auf die Seniorenarbeit der AWO.
Für ihr soziales Engagement wurden Gerda und Reinhard Kohn 1984 vom Senat mit der ‚Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes‘ ausgezeichnet. Gerda Kohn starb 1994 in Hamburg.“ 1)