Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Friedrich Witt schreibt in seinem Straßennamensbuch: „Die Benennung von Straßen nach Feldherren und kriegerischen Ereignissen erhält meistens nach siegreichen Kriegen einen Auftrieb, nach Niederlagen bewegt man sich vielfach in entgegengesetzter Richtung, bis schließlich wieder Nationalstolz den Männern des Kriegshandwerks in den Straßennamen Geltung zu verschaffen sucht. (…) Nach 1871 setzt (…) eine erhebliche Militarisierung in der Benennung der Straßen ein. Moltke, Roon, Goeben, Manstein, Wrangel, Tresckow und andere Heerführer gaben zu Straßennamen Veranlassung. Sehr schnell reagierten die patriotischen Bürger auf die Eroberung von Straßburg durch General Werder, denn schon 1871 gab man einer Straße seinen Namen. Auf die Männer, die in Hamburgs Franzosenzeit eine Rolle gespielt hatten, besann man sich 1909. Den russischen Befreier Tettenborn hatte man nicht in so ehrenvoller Erinnerung, daß man das Gedenken an ihn in einer Straßenbezeichnung wachhielt. Im Zusammenleben der Völker geschieht die Befreiung meistens nicht aus Nächstenliebe. (...)..“ 1)

Graf August von Werder war der Sohn von Friederike von Werder, geborene Wedde (1783-1864) und des preußischen Generalleutnants Hans von Werder (1771-1837). Auch August von Werder trat die militärische Laufbahn an und wurde 1825 in die 6. Kompanie des Regiments der Garde du Corps der Preußischen Armee aufgenommen. Fortan machte er beruflich auf militärischem Gebiet Karriere bis zum General. (Siehe zu seinen einzelnen militärischen Stationen und Beförderungen zum Beispiel im Wikipedia Eintrag über ihn).

In der Zeit, in der Werder Hauptmann im Generalstab war, heiratete der damals 40-Jährige 1848 die damals 25-jährige Hedwig von Borcke (1823–1854). Das Paar hatte zwei Kinder. Auch die Tochter Eugenie (1853-1879) blieb durch Heirat dem Militär verbunden, indem sie 1873 „den späteren preußischen Generalleutnant Karl Roeder von Diersburg (1840–1916)“ 2) heiratete. Sie starb im Alter von 26 Jahren.