Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Compeweg

Harburg (1950): Eberhard Christian Compe (22.12.1788 Göttingen -9.12.1867 Harburg), Mitglied der Hafenbaukommission, Oberamtmann, Ehrenbürger der Stadt Harburg, Stifter des Pokals für das Harburger Vogelschießen


Bereits in der NS-Zeit wurde der Compeweg als neuer Straßenname (alter Straßenname: Petersweg) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.

In einer Liste des Staatsarchives aus dem Jahr 1946 steht allerdings, dass der Compeweg vor 1938 Dorotheenstraße hieß und dass das NS-Regime 1938 vorgesehen hatte, die Straße in Leithasstraße umzubenennen, wozu es aber nicht kam. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Ursache für die in der NS-Zeit vorgesehene Umbenennung war die Tatsache, dass sich nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, Doppelungen bei den Straßennamen ergeben hatten. Doch infolge des Krieges kam es faktisch nicht mehr zu allen Umbenennungen. So wurde der Compeweg dann 1950 benannt.
In Wikipedia steht zu Compe: „Eberhard Christian Compe war der Sohn des 1807 verstorbenen Amtmanns Compe im Amt Nienburg in Nienburg/Weser. Er studierte ab Herbst 1807 Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und gehörte zu den Stiftern des Corps Hannovera Göttingen am 18. Januar 1809. Er verließ Göttingen nach der Gendarmen-Affäre im August 1809. Nach dem Studium trat Eberhard Christian Compe in den Königlich Hannoverschen Dienst. Als Amtsassessor war er von 1824 bis 1837 Interimsadministrator im Amt Artleburg. Nach ca. 10 Jahren Tätigkeit als Amtsassessor für die Stadt Harburg wurde Compe 1846 zum Harburger Amtmann, 1853 Oberamtmann, der erste Beamte des Amts Harburg. Mit dem Wasserbaudirektor Johann Heinrich Blohm [siehe: Blohmstraße] war Eberhard Christian Compe Mitglied der Harburger Hafenbaukommission. Die Kommission setzte sich federführend für den Ausbau des Harburger Hafens ein. Der Ausbau des Hafens führte die Industrialisierung Harburgs fort.(…).“ 1)

Compe war seit 1823 mit Georgine Sophie Caroline Mehlis (13.12.1798 – 1856) verheiratet. Das Paar hatte mindestens ein Kind. 2)

1859 wurde Compe zum Ehrenbürger der Stadt Harburg ernannt.