Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Daniel-Frese-Straße

Billstedt (1975): Daniel Frese (1540 Meldorf – begraben April 1611 Lüneburg), Kartograph, Maler


Daniel Frese war mit Magdalene Egmondts verheiratet. Das Paar hatte ein Kind.

„Von 1568 bis 1572 arbeitete er in Hamburg.“ 1) Dort; „dekorierte er 1568 die westliche Sandsteinfassade von Sankt Katharinen und malte das ‚Urteil Salomonis‘. (…) 1570 übersiedelte F. nach Lüneburg und entfaltete hier bis zu seinem Tode eine reiche künstlerische und handwerkliche Tätigkeit. Im Dienste des Rates der Stadt war er als Maler, Restaurator, Visierer und Architekturzeichner maßgeblich an der künstlerischen Ausgestaltung des Rathauses beteiligt.“ 2)

„Von großen dokumentarischem Wert außerhalb ihrer künstlerischen Qualität sind die Abbildungen der Orte im Civitates Orbis Terrarum. Die weltweit erste umfassende Sammlung von Städteansichten haben der Theologe Georg Braun und der Kupferstecher Frans Hogenberg [siehe: Hogenbergkamp] herausgegeben. In engem Kontakt stand Braun mit Heinrich Rantzau, der eine Auftragsvermittlung an Daniel Frese übernehmen konnte. Im Band 5 von 1598 erschien eine Meldorfer Ansicht, die Frese auf das Jahr 1560 bezogen hat.

Ebenso von Bedeutung – etwa für die Baugeschichte und Siedlungsgeschichte – sind Werke wie die Landtafel der Grafschaft Pinneberg von 1588 oder die Stammtafel der Rantzaus mit den Abbildungen der Herrenhäuser auf ihrer Randleiste (um 1585–87). Für viele Orte und Bauten oder gar ganze Landschaften lieferte Frese die ersten einigermaßen verlässlichen Darstellungen.“1)

Auch eine Hamburg-Ansicht aus der Vogelperspektive vom Jahr 1587 fertigte er an, auf der u. a. auch Gartenhäuser zu sehen sind. Und Frese zeichnete noch Vieles mehr. Hans Walden schreibt u. a.: „Für die Geschichte Hamburgs von Interesse ist Freses im Jahr 1600 angefertigte Karte von der Einmündung der Ilmenau (...) in die Elbe. Sie zeigte, auf welchem Wege die Lüneburger Schiffe am besten die mitunter widrigen Stromverhältnisse der Elbe bewältigen konnten, wenn sie zur Anlegestelle im hamburgisch-lübeckischen Amt Bergdorf übersetzen wollten.“ 3)