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Alwin-Lippert-Weg

Niendorf (1950): Alwin Lippert (1.8.1846 Leipzig -29.6.1902 Niendorf), früherer Besitzer des anliegenden Hofes


Villa mit Garten
Die Alwin Lippert Villa am Garstedter Weg; Quelle: Günter Stello

Lippert’sches Herrenhaus am Garstedter Weg 9. Später dort NSDAP-Parteizentrale, dann Berufs- und Gewerbeschule, Bauprüfabteilung Niendorf, evangelische Familienbildungsstätte.

Der Landwirt Alwin Lippert, Sohn von Gustav und Marie Lippert, die den Hof Nr. 6 in der Hauptstraße 14 in Niendorf (Heute: Tibarg 34) besaßen und ihre Ländereien verpachtet hatten, war mit seiner Cousine Elisabeth Rosalie Lippert-Dähne (2.4.1848 Leipzig -25.9.1915) (siehe: Sterbeurkunde) verheiratet. Nach dem Tod seiner Eltern hatte Alwin Lippert das Anwesen seiner Eltern geerbt. Manfred Meyer vom Forum Kollau schreibt: „Da die Ehe kinderlos blieb, verfügten sie testamentarisch, dass es [das Anwesen] an die Gemeinde Niendorf verkauft wird – mit der Auflage, dass Promenade und Park öffentlich zugänglich sind und vom Erlös eine Stiftung gegründet wird.“ 1)

Nachdem die Gemeinde 1920 das 11 ha große Gelände erworben hatte, zog die Niendorfer Gemeindeverwaltung in die Lippertsche Villa ein. Ein Teil der Kaufsumme erhielten die vier Schwestern von Elisabeth Lippert, damit sie finanziell abgesichert waren; der andere Teil des Geldes sollte für die Stiftung genutzt werden.

Manfred Meyer schreibt dazu: „Zweck der Stiftung ist es, die lebenslange Versorgung von bedürftigen Mädchen und Frauen, insbesondere ‚Frauen, im Dienst ergraut und ohne Unterkunft‘ sicher zu stellen. Die Stiftung soll nach Alwins Eltern, Gustav und Marie Lippert Stiftung benannt werden und wurde am 19. November 1920 vom Hamburger Senat genehmigt. (…) Die Inflation machte das Vermögen zu Nichte. (…) Auf der Flur Broockkamp besaß die Stiftung ein 2,5 ha großes Grundstück, auf dem aus dem Stiftungsvermögen ein Haus mit 10 Zimmern für die Unterbringung der Frauen, sowie Verwaltungs- und Nebenräume errichtet werden sollte. Das verbliebene Kapital reichte bei weitem nicht für den Bau des Hauses. Die Stiftung musste sich auf ein Minimum an finanzieller Unterstützung der bedürftigen Frauen beschränken.

Das Grundstück wurde am 10. April 1946 von der Stadt Hamburg (…) gekauft. Mangels Liquidität wurde die Stiftung am 15. Mai 1984 aufgelöst und das Restvermögen (…) an ‚Das Rauhe Haus‘ übergeben (…).“ 2)