Dunckersweg
Horn (1929): nach der im Seeversicherungsgeschäft tätigen Kaufmannsfamilie Duncker, die in Horn ansässig war, besonders nach Arthur Duncker (1.9.1845- 9.6.1928), Versicherungskaufmann, Kunstförderer
Siehe auch: Otto-Speckter-Straße
Die Geschichtswerkstatt Horn schreibt zum Dunckersweg. „Reederei-Familie Duncker (18. bis 20. Jhd.) war in Horn ansässig. Ihre Villa stand an der Horner Landstraße, dort wo heute das Spielhaus am Horner Park steht (1943 zerstört). Der Kunstfreund Arthur Duncker wurde besonders bekannt.“ 1)
Dessen Vater Johann Wilhelm Duncker (1806-1871), der mit seiner Cousine Klara Kerner, Tochter des Arztes Georg Kerner verheiratet war, wurde 1843 Alleinbevollmächtigter der Neuen Dritten Versicherungs-Gesellschaft von 1816. Auf seine Anregung hin wurde sie in die AG „Nord-Deutsche Versicherungs-Gesellschaft“ umgewandelt. 2)
Sohn Arthur Duncker stieg in Vaters Fußstapfen. Nach einer kaufmännischen Lehre in einer Londoner Exportfirma stieg er 1866 als Mitarbeiter in den väterlichen Betrieb ein und wurde vier Jahre später Mitdirektor.
Als Johann Wilhelm Duncker 1871 starb, wurde Sohn Arthur mit 26 Jahren alleiniger Direktor der „Nord-Deutsche-Versicherungs-Gesellschaft“. Ein Jahr später heiratete er 1872 die damals 22-jährige Anna Speckter (11.1.1850– 30.9.1927), Tochter des Malers und Grafikers Otto Speckter (1807–70) (siehe: Otto-Speckter-Straße).
Arthur Duncker machte Karriere. Er: „hob die Firma weit über ihre regionale Bedeutung hinaus, indem er an wichtigen Handelsplätzen des In- und Auslandes Filialen und Agenturen errichtete“. 3) Und er bekam mit seiner Frau drei Kinder, die von seiner Frau und entsprechendem Personal betreut und aufgezogen wurden. Arthur Duncker beteiligte sich im Privathaus an der Fährstraße an dem dort praktizierten Haustheater, dessen Besetzung aus den Familienmitgliedern - Mutter, Vater und die Kinder – bestand.
Im beruflichen Bereich arbeitete Duncker: „aktiv an der Einführung der Hamburgischen und der Allgemeinen Deutschen Seeversicherungs-Bedingungen mit. Schon in den durch erbitterte Konkurrenzkämpfe sehr schwierigen 80er Jahren setzte er sich für eine internationale Zusammenarbeit im Transportwesen ein. 1912 wurde er Präses des Internationalen Transport-Versicherungs Verbandes. Jahrzehntelang war er Vorsitzender des Vereins Hamburger Assecuradeure. Auf seine Veranlassung übernahm die NDVG 1907 zwei durch das Erdbeben von San Francisco in Liquidation geratene Feuerversicherungs-Gesellschaften und dehnte damit das Geschäft auf die Sparte Feuer aus. Im Laufe der nächsten Jahre wurden noch mehrere andere Versicherungsgesellschaften an die NDVG angeschlossen, so daß die von D. geleiteten Unternehmungen auch als ‚D.-Gruppe‘ bezeichnet wurden, an deren Spitze er als Generaldirektor stand. (…). Noch in hohem Lebensalter arbeitete er, unterstützt von jüngeren Mitdirektoren, weiter und konnte die NDVG trotz der durch Krieg und Inflation erlittenen Einbußen wieder auf die frühere Höhe bringen.“ 4)