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Eulerweg

Rahlstedt (1957): Leonhard Euler (15.4.1707 Basel – 7.9./18.9.1783 Sankt Petersburg), Schweizer Mathematiker


0724 Leonhard Euler
Leonhard Euler (Porträt von Jakob Emanuel Handmann, 1756); Quelle: Jakob Emanuel Handmann, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Über Eulers Bedeutung heißt es in Wikipedia: „Er machte wichtige und weitreichende Entdeckungen in vielen Zweigen der Mathematik, wie beispielsweise der Infinitesimalrechnung und der Graphentheorie. Gleichzeitig leistete Euler fundamentale Beiträge auf anderen Gebieten wie der Topologie und der analytischen Zahlentheorie. Er prägte grosse Teile der bis heute weltweit gebräuchlichen mathematischen Terminologie und Notation. Beispielsweise führte Euler den Begriff der mathematischen Funktion in die Analysis ein. Er ist zudem für seine Arbeiten in der Mechanik, Strömungsdynamik, Optik, Astronomie und Musiktheorie bekannt.

Euler, der den grössten Teil seines Lebens in Sankt Petersburg und in Berlin verbrachte, war einer der bedeutendsten Mathematiker des 18. Jahrhunderts. Seine herausragenden Leistungen ebbten auch nach seiner Erblindung im Jahre 1771 nicht ab und wurden bereits von seinen Zeitgenossen anerkannt. Er gilt heute als einer der brillantesten und produktivsten Mathematiker aller Zeiten. Seine gesammelten Schriften Opera omnia umfassen bisher 76 Bände – ein mathematisches Werk, dessen Umfang bis heute unerreicht bleibt.

Leonhard Euler zu Ehren erhielten zwei mathematische Konstanten seinen Namen: die Eulersche Zahl (Basis des natürlichen Logarithmus) und die Eulrer-Mascheroni-Konstante aus der Zahlentheorie, die gelegentlich auch Eulersche Konstante genannt wird.

Euler wurde als ältester Sohn des Pfarrers Paul III. Euler (1670–1745) und dessen Ehefrau Margaretha Brucker (1677–1761), einer Pfarrerstochter, in Basel geboren. Er hatte zwei jüngere Schwestern, Anna Maria und Maria Magdalena, und einen jüngeren Bruder, Johann Heinrich. (…) Das geistige Klima im Pfarrhaushalt war inspirierend: Eulers Mutter kam selbst aus einer gebildeten Familie, und der Vater hatte mathematische Interessen und bei Jakob I Bernoulli nicht nur Vorlesungen gehört, sondern sogar 1688 eine mathematische Dissertation verfasst. (…) Der mathematikbegeisterte Vater war mit den Bernoullis und speziell Europas führendem Mathematiker Johann I Bernoulli, der später grossen Einfluss auf den jungen Leonhard nehmen sollte, befreundet.
Im Jahr 1720 schrieb er sich im Alter von 13 Jahren an der Universität Basel ein. Auf Wunsch seines Vaters, der für seinen Sohn eine Pastorenlaufbahn vorgesehen hatte, begann Euler ein Studium der Theologie sowie der griechischen und hebräischen Sprache. Drei Jahre später erhielt er die Magisterwürde. (…) Zwischenzeitlich hatte er wöchentlich Unterricht bei Johann Bernoulli genommen, der die aussergewöhnliche Begabung seines neuen Schülers für Mathematik erkannte und zu fördern begann. Bernoulli überzeugte daraufhin Paul Euler, dass sich Leonhard besser der Mathematik und Physik zuwende. (…) 1726 schloss Euler eine weitere Dissertation mit dem Titel De Sono, ein Werk über die Schaööausbreitung, ab.“ 1)

Ab 1727 arbeitete Euler an der 1725 eröffneten Kaiserlich Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. 1731 wurde Euler dort Professor für Physik und 1733 Professor für Mathematik. 1734 heiratete er Katharina Gsell (16.4.1707 Amsterdam - 21.11.1773 St. Petersburg), Tochter des russischen Hofmalers Gsell und seiner Ehefrau Maria Gertrud von Loen, Er bekam mit seiner Frau dreizehn Kinder. Doch nur fünf Kinder überlebten das Kindesalter.

„Euler soll ein ausgesprochener Familienmensch gewesen sein. Er sagte einmal, dass ihm seine besten Ideen immer dann kamen, wenn er gerade eines seiner Babys auf dem Arm trug oder sich mitten im Familienkreis mit laut spielenden Kindern aufhielt.“ 2)

Nach dem Tod seiner Frau heiratete er drei Jahre später ihre Halbschwester Salomea Abigail (1723-nach 1790), Tochter oder Enkelin (es gibt in der Literatur verschiedene Versionen) der Malerin Maria Dorothea, verheiratete Gsell (3. Ehefrau von Gsell), die eine Tochter von Maria Sibylla Merian war (siehe: Meriandamm). Damals war er schon seit 1771 erblindet, arbeitete aber dennoch weiter mit Hilfe seiner Söhne Johann Albrecht (1734-1800), Karl (1740-1790) und Christoph (1743-1808) sowie seines Sekretärs Nikolaus Fuß.

Als Euler noch in Berlin arbeitete (1741-1766), nahm er 1750 nach dem Tod seines Vaters, seine Mutter auf. Sie lebte bei ihrem Sohn bis zu ihrem Tode 1761.