Friedrich-Karl-Straße
Wellingsbüttel (1960): Friedrich Karl Ludwig Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (20.8.1757 Königsberg – 24.4.1816 Wellingsbüttel), Besitzer des Gutes Wellingsbüttel
Siehe auch: Von-Kurtzrock-Ring (zum Gut Wellingsbüttel)
Siehe auch: Friedrich-Kirsten-Straße (zum Gut Wellingsbüttel)
Letzter Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck. Freimaurer.
Friedrich Karl Ludwig war der Sohn von Friederike Charlotte Antonie Amalie, geborene Gräfin zu Dohna-Leistenau (3.7.1738 - 21.4.1786 Wolde) und des Herzogs von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck Karl-Anton August (1727–1759).
Als Friedrich Karl Ludwig zwei Jahre alt war, starb sein Vater und das kleine Kind wuchs bei seiner Großmutter mütterlicherseits in Königsberg auf. Seine Mutter war beim Tod ihres Ehemannes 21 Jahre alt.
Im Alter von 18 Jahren begann Friedrich Karl Ludwig seine militärische Laufbahn an der französischen Militärakademie in Metz. „1777 erhielt er das Patent als Major der Preußischen Armee und wurde im Infanterieregiment in Stendal angestellt. Mit ihm nahm er am Bayerischen Erbfolgekrieg teil. Nach dem Frieden von Teschen wurde er jüngster Stabsoffizier im Infanterieregiment ‚von Schlieben‘. Friedrich Karl Ludwig sah das als Zurückstellung und beantrage mehrfach seine Entlassung.“ 1)
1780 heiratete der damals 23-Jährige die gleichaltrige und ebenfalls aus Königsberg stammende Friederike von Schlieben (28.2.1757 Königsberg – 17.12.1827 Schleswig), eine Tochter von Marie Eleonore von Lehndorff und des preußischen Ministers Graf Leopold von Schlieben (1723–1788). Neun Monate später wurde das erste Kind geboren.
„Am 14. September 1781 dimittierte er als Oberstleutnant, um auf seinen Gütern zu wirtschaften. Der neue preußische König Friedrich Wilhelm II. holte ihn am 30. Dezember 1786 als Oberst zurück und gab ihm das Grenadierbataillon ‚von Klingspor‘.“ 2)
In den Jahren 1783 und 1785 waren zwei weitere Kinder geboren worden.
„1789 machte man ihn zum Generalmajor und im Jahr darauf erhielt er das Infanterieregiment ‚von Voß‘, mit dem er sich an der Niederschlagung des Kosciuszko-Aufstands beteiligt. (…). 1795 wurde er Kommandeur von Krakau und Generalleutnant.
1797 dimittierte er erneut und trat anschließend als Generalleutnant und Chef des Pawlowskischen Grenadierregiments in Russische Dienste. Im März 1798 wurde er verabschiedet und studierte dann in Leipzig Physik, Mathematik und Chemie. Ab 1800 begab er sich wieder auf sein Gut Lindenau in Ostpreußen. 1808 wurde er Deputierter der Ostpreußischen Stände.
1810 besuchte er seinen in dänischen Diensten stehenden Sohn in Kopenhagen, wo der König ihn zum Generalleutnant ernannte und ihn mit dem Gut Wellingsbüttel bei Hamburg belehnte. Dort verbrachte er dann seine letzten Lebensjahre.“ 3)
In der Zeit, als er Besitzer des Gutes Wellingsbüttel war, wurde dieses „zum Kanzleigut erhoben. Ein der Königlich-Dänischen Kanzlei in Kopenhagen direkt unterstelltes Kanzleigut war der örtlichen Gerichtsbarkeit entzogen, übte eigene Patrimonialgerichtsbarkeit und besaß Hoheitsrechte gegenüber den anderen Ortsbesitzungen. Von 1813/1814, während der Belagerung Hamburgs durch die russischen Truppen (Hamburg war von den französischen Truppen besetzt), war das Gut Wellingsbüttel im Besitz des russischen Generals Levin August von Bennigsen.
Nach dem Tod von Herzog Friedrich Karl Ludwig im Jahr 1816 fiel das durch die kriegerischen Ereignisse in Konkurs geratene Gut wieder an die dänische Krone zurück, die den Haupthof und einige Stallungen 1818 an den Hamburger Kaufmann Hercules Roß für 12.000 Taler verkaufte. Der übrige Teil des Gutes und das Dorf blieben im dänischen Besitz. Das nunmehr 250 ha umfassende Gut mit seiner Holzung Grevenau an der Alster blieb im Privatbesitz, das mehrfach seinen Eigentümer wechselte.“ 4)