Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Funkstraße

Altona-Altstadt (1950): Nikolaus Funk (13.5.1767 Westerdeich – 17.1.1847 Altona), Pastor, Schriftsteller, Mitbegründer der Sonntagsschule sowie der Kunst- und Gewerbeschule in Altona


Vorher hieß die Straße Teichstraße.

0835 Nikolaus Funk
Nikolaus Funk; Quelle: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Nicolaus Funk war der Sohn von Antje Funk, geborene Bartels und des Bauern Johann Funk. Zwischen 1786 und 1789 studierte er Theologie. „1790 kam er nach Altona und wurde zunächst Adjunkt der hiesigen Hauptkirche sowie Nachmittagsprediger in Ottensen. Seit 1792 war er zweiter und seit 1808 erster Compastor in Altona,“ 1) so Hans-Werner Engels.

Funk war zweimal verheiratet und hatte acht Kinder. Seine erste Ehe ging er 1791 mit Hedwig von Somm (gestorben 1809) ein.1813 heiratete er Marie Antoinette Elisabeth verwitwete Schlüter, geborene Seip.2)

Funk beschäftigte sich mit dem Armenwesen, setzte sich für einen Neubau des Waisenhauses ein, das 1794 eingeweiht wurde. Funk wurde Mitinspektor des Waisenhauses, auch gründete er dort eine Sonntagsschule zur Fortbildung zukünftiger Handwerker.

Hans-Werner Engels schreibt über Funk u. a.: „Als Theologe vertrat der Geistliche gemäßigte rationalistische Ansichten. (…) 1815 erschien von ihm eine Bibelausgabe nach Luthers Übersetzung mit Erläuterungen bei dem Altonaer Verleger Johann Friedrich Hammerich [siehe: Hammerichstraße]. Obwohl mit königlicher Genehmigung gedruckt, wurde der Verkauf nach theologischen Auseinandersetzungen verboten.“ 3)

In Wikipedia heißt es über Funk: „Funk repräsentiert eine moderate Richtung innerhalb des theologischen Rationalismus des frühen 19. Jahrhunderts: „In F. begegnen wir einer typischen Gestalt des rationalistischen Theologen gemäßigter Richtung […]. Seine besondere Hingabe galt dem […] Schulwesen, der Armen- und Waisenfürsorge. […] Er war ein bewusster Bürger des dänischen Gesamtstaates und ein treuer Anhänger der regierenden Dynastie; er war ein Lobredner der dänischen Neutralität in den Napoleonischen Wirren. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildete die Verbesserung des Altonaer Schulen und die Unterstützung der Armen.“ 4)

Funk war es auch daran gelegen, bei der Armenversorgung auch die jüdischen Bürgerinnen und Bürger mit einzubeziehen. So erklärte er: „Mir widersteht. Alles, was Menschen von Menschen und Bürger von Bürgern trennt.“5) „Er war überzeugt, dass ‚die Menschheit endlich einmal dahin kommen wird und muß, wo sie aller gemeinschädlichen Trennungen und alles zerstörenden Zwiespalts müde den Menschen nicht mehr im Menschen verkennt, wie verschieden auch alsdann noch die Meinungen über religiöse Gegenstände seyn und bleiben mögen.‘“ 6)