Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Georg-Appel-Straße

Niendorf (1982): Georg Appel (1901-1944), Opfer des Nationalsozialismus. Mitglied der SPD. Mitglied des Reichsbanners bis 1933. Haft wegen Zersetzung der Wehrkraft. 1944 hingerichtet.


Georg Wilhelm Appel war von Beruf Elbfischer und von seiner politischen Überzeugung her gehörte er der SPD an. Als er zum Militär eingezogen war, machte er auch als Soldat kein Hehl daraus, was er vom Nationalsozialismus hielt. Im Mai 1944 wurde Georg Appel wegen „Wehrkraftzersetzung“ in St. Nazarine hingerichtet. An ihn und weitere Widerstandskämpfer erinnert ein auf einer kleinen Grünfläche in der Nähe der U-Bahnstation Niendorf stehendes Mahnmal für 11 Widerstandskämpferinnen und -kämpfer. Das Mahnmal besteht aus einem ovalen Tisch mit einer polierten Granitplatte. Zwölf aus Stein geschaffene Stühle stehen um den Tisch herum. An elf der Stühle sind auf den Rückenlehnen jeweils die Namen der Widerstandskämpferinnen und -kämpfer verewigt, nach denen in der Nähe auch Straßen benannt wurden: Georg Appel, Clara und Walter Bacher, Rudolf Klug, Curt Ledien, Reinhold Meyer, Hanne Mertens, Ernst Mittelbach, Joseph Norden, Margaretha Rothe, Kurt Schill, Paul Thürey.

Der zwölfte Stuhl trägt keinen Namen, er soll die Besuchenden auffordern, sich zu setzen und dieser Frauen und Männer zu gedenken. Geschaffen wurde das Mahnmal 1985 von dem Düsseldorfer Künstler Thomas Schütte (geb. 1954); aufgestellt wurde es 1987.