Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Glitzaweg

Billstedt (1962): Dr. Johann Friedrich Adolph Glitza (25.7.1820 Hamburg -3.3.1894 Hamburg), Hauptpastor an der St. Katharinenkirche


Johann Friedrich Adolph Glitza war der Sohn von Cornelia Maria Henrica Glitza, geborene Grosz und des Schuhmachers Christian Friedrich Glitza. 1). Nach dem Besuch des Johanneums studierte er ab 1842 Theologie. „1845 wurde er nach bestandenem Amtsexamen Kandidat des Hamburgischen Geistlichen Ministerium. Er war zunächst als Lehrer an der von seinen beiden Brüdern betriebenen privaten Höheren Bürgerschule tätig. 1852 wurde er zum Diaconus (3. Pastor) an der Hauptkirche Sankt Katharinen erwählt.“ 2) Zwei Jahre später heiratete er Ida Margaretha Sasse (13.4.1837 Hamburg – 26.11.1918 Hamburg). Das Paar bekam zwei Kinder. 3) Siehe zu den Aufgaben der Pfarrersfrauen unter: Thunstraße

1875 wurde er schließlich der Nachfolger von Otto Wolters, der bis zu seinem Tod Hauptpastor an St. Katharinen gewesen war.

„Glitza stand ‚führend auf der Seite der Liberalen Theologie‘.Mit ihm begann die liberale Hauptpastoren-Tradition der Katharinenkirche. Obwohl auch politisch eher liberal, kämpfte Glitza zäh, aber vergeblich gegen das Zollanschlussabkommen von 1881, das den Freihafen und mit dem Bau der Speicherstadt die Zwangsumsiedlung von etwa 20.000 Menschen und eine massive Verkleinerung des Kirchspiels von St. Katharinen mit sich brachte. Zum Ausgleich wurde das Arbeiterviertel Hammerbrook 1887 nach St. Katharinen umgepfarrt. Dies wiederum führte zu Diskussionen um den Erhalt der Katharinenkirche oder eine Verlegung, die erst nach Glitzas Tod mit dem Bau der St.-Annen-Kirche als zusätzlicher Kirche für Hammerbrook 1898 ihr Ende fanden.“ 4)

Neben seiner theologischen Arbeit widmete sich der zweifache Vater dem Aufbau einer Gemäldesammlung. Sein Sammlungsschwerpunkt waren niederländische, deutsche und italienische Alte Meister. „Er zählte bald zu den bedeutenden privaten Hamburger Sammlern. Die Sammlung war im Hauptpastorat am Catharinenkirchhof 26 nach Anmeldung öffentlich zugänglich. 1893 war Glitza Mitbegründer der Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde, einem Vorläufer der Freunde der Kunsthalle.“ 5)

Nach dem Tod Glitzas betreute seine Witwe die Sammlung bis zu ihrem Lebensende weiter.