Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Goldbachstraße

Altona-Nord (1950): Anton Goldbach (1604-1680), Kirchenvogt in Ottensen, Erster Bürgermeister von Altona


Vor 1950 soll die Straße Jahnstraße geheißen haben. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Anton-Goldbach-Weg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Anton Goldbach fungierte zwischen 1664 und 1680 als Bürgermeister von Altona. Am 23. August 1664 hatte König Friedrich III. von Dänemark (siehe: Königstraße)„einen sogenannten ‚Offenen Brief‘ [unterschrieben], der den Satz enthält: ‘Nach dem mahl Wir allergnädigst entschlossen, Unser in Unserer Herrschaft Pinneberg belegenes Städtlein Altona, mit Stadt- und Bürger-Recht, Gericht, Gerechtigkeit und Freiheyten, zu begnaden ...‘“ 1) Damit war Altona zur Stadt erklärt worden. Anton Goldbach wurde einer der beiden Bürgermeister. Der dänische König hatte ihn zum Bürgermeister bestimmt. Dazu schreibt Matthias Schmoock: „Am 3. Oktober versammelte sich Altonas Bürgerschaft in der Dreifaltigkeitskirche. Der Pinneberger Amtmann (Drost) Generalfeldmarschall Ernst Albrecht Eberstein stellte der Bevölkerung ihre neuen Chefs vor und setzte sie im Namen des Königs in ihre Ämter ein. Anschließend wurde das Stadtprivileg verlesen und die Urkunde über die Wappenverleihung bekannt gemacht. Bürgermeister Christian Eiffler dankte im Namen der Bevölkerung für die königliche Gnade, während Anton Goldbach den Amtseid leistete. (…) Schon am Nachmittag ritten die beiden Männer zusammen mit Eberstein durch die Ottensener Feldmark und steckten die Grenzen ab. Altona war nun eine Stadt.

Das ging den Nachbarn dann doch zu weit. Kurze Zeit später reichte Hamburg beim Reichshofrat in Wien Klage ein. Man wollte nicht dulden, dass ‚ungefähr eines Schussweges nahe für einem Thor der Stadt‘, wo ‚für etzlichen Jahren nur etzliche Häußer gestanden‘, eine Stadt heranwuchs, die mit Privilegien versehen wurde, die der ‚metropoli, auch See- Kauff- undt Handelstad nach dehro Seele Handell undt Wandel trachten‘. Der Dänenkönig sollte aufgefordert werden, die Stadterhebung rückgängig zu machen und die städtischen Institutionen wieder zu beseitigen. Vergeblich.“ 2)