Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Güllweg

Iserbrook (1953): Friedrich Wilhelm Güll (1.4.1812 Ansbach - 24.12.1879 München), Kinderliederdichter


Siehe auch: Gustav-Schwab-Straße

Als Güll 18 Monate alt war, starb sein Vater, ein Goldschmiedemeister im Alter von 27 Jahren. Gülls Mutter Margareta Regina, geb. Zunbrunn, Tochter eines Hoflakais und Appellationsgerichtsboten und dessen Ehefrau, zog ihr Kind allein groß, heiratete 1816 einen Schneidermeister.

Güll besuchte die Realschule. „Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Elternhauses zwangen ihn zum Verzicht auf ein akademisches Studium. So wurde er nach zweijähriger Ausbildungszeit am Seminar in Altdorf (1829–31) Hilfslehrer in dem fränkischen Dorf Flachslanden. Hier traten ihm die Motive vom vertrauten Umgang des Landkinds mit der Tierwelt, die in seinen Kinderliedern immer wiederkehren, zuerst entgegen.“1)

1833 wurde er Armenschullehrer in Ansbach und 1834 zweiter Lehrer an der königlichen Unterrichtsanstalt für höhere weibliche Bildung. Im Juni 1835 heiratete er Amalie Birkmeyer, Tochter eines Seifen- und Lichterfabrikanten, mit der er acht Kinder bekam. Ein Jahr nach der Hochzeit gab Güll seinen ersten Gedichtband „Kinderheimat in Liedern“ heraus. 1842 zog Güll mit seiner Frau und den damals drei Kindern nach München. Hier wurde er Lehrer an der protestantischen Pfarrschule. Um seine große Familie zu ernähren, – insgesamt wurden acht Kinder geboren - übernahm Güll noch Privatkurse für Mädchen aus den „höheren Ständen“ und acht Jahre lang unterrichtete er die Töchter des Prinzen Eduard von Sachsen-Altenburg. 1860 starb Gülls Ehefrau. 1877 ging Güll in den Ruhestand.

Über Gülls Werke heißt es in Wikipedia: „Mit seinen gemütvollen, unbefangenen Gedichten wie Das Büblein auf dem Eise, Osterhäslein oder Der erste Schnee gehörte Güll zu den wichtigsten Kinderlyrikern des Biedermeier. Erstmals erschienen seine Werke 1836 in Kinderheimath in Bildern und Liedern. Die Bebilderung hierzu lieferte Julius Nisle, das Vorwort der Romantiker Gustav Schwab [siehe: Gustav-Schwab-Straße], der Gülls Dichtertalent und seine Art, Lehrreiches mit guter Laune statt ernster Miene zu vermitteln, lobte. Viele der Dichtungen wurden von Karl Gottfried Wilhelm Taubert vertont. (…).

Unter dem Pseudonym ‚Adam Lenz‘ gab er 1838 die Sammlung von Kinderreimen Großmutter und Enkel heraus. Es folgten u. a. Weihnachtsbilder (1840), eine Neuauflage der Kinderheimath mit Zeichnungen von Franz Graf von Pocci (1846), Neue Bilder für Kinder (1849), Perlen aus dem Schatz deutscher Lyrik (1850) und das zweibändige Lehrbuch Systematische Bilderschule (1847–1851). (…).“2)