Isern-Hinnerk-Weg
Schnelsen (1948): Graf Hinnerk (14. Jhd.) erhielt wegen seiner Tapferkeit den Namen Isern Hinnerk.
Siehe auch: Müllenhoffweg
Vor 1948 hieß die Straße Diestelweg. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Isern-Hinnerk-Straat umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Diestelweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946.
Isern Hinnerk ist auch eine Gestalt aus Karl Müllenhoffs „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg“, Kiel 1845 (siehe: Müllenhoffweg). Nach dieser Sagengestalt ist der Weg benannt, da er zu der Straßenmotivgruppe: „Holsteinische Geschichten, Sagen und Märchen“ gehört.
Im Folgenden widmen wir uns dem realen Isern Hinnerk.
Im Wikipedia Eintrag über Graf Heinrich II. von Holstein (ca. 1317-1384) heißt es u. a.: „Er war der ältere Sohn von Graf Gerhard III. und Sofia von Werle, der Tochter von Nikolaus von Werle. Heinrich war ein europaweit agierender Söldnerführer und typischer Vertreter des Spätrittertums, der in Italien, Russland, Estland und Frankreich kämpfte. Er stand in englischen und schwedischen Diensten. Zur Sicherung ihrer Herrschaft ließen er und sein Bruder um 1345 die Stadt Flensburg befestigen. (…). 1367 wurde er Flottenkommandeur der Kölner Konföderation der Hanse und eroberte Kopenhagen in 1368. (…).
Heinrich war zweimal verheiratet: 1: Mechthild († 1365), Tochter Bernhards V., Edlen Herrn zur Lippe: 2: 1366 Ingeborg († ca. 1398), Tochter Albrecht II. Herzogs von Mecklenburg-Schwerin.
Diesen Ehen entstammen folgende Kinder:
Erste Ehe: Mechthild (urkundlich erwähnt am 12. März 1365)
Zweite Ehe: Gerhard VI. (Bei Helge Bei der Wieden Gerhard V.), Albrecht II. (Holstein); Heinrich III. († 1421) als Heinrich I. Bischof von Osnabrück; Sophia von Holstein (* 1375 in Lübeck, † 1450 in Przytör), sie heiratete Bogislaw VIII. von Pommern-Stargard.“ 1)
In der Grünanlage vor dem Altonaner Bahnhof wurde 1915 während des Ersten Weltkriegs das „Nagelbild“ des Isern Hinnerk enthüllt. Diese Holzskulptur des „Isern Hinnerk“ „spielt auf den Grafen Heinrich II. von HoIstein an, der als kriegsführender Landesherr den Beinamen der „Eiserne“ erhielt“.2). In den Isern Hinnerk konnten die Bürgerinnen und Bürger einen Nagel einschlagen, für den sie 50 Pfennige (für einen eisernen Nagel) oder 2 Mark bis 5 Mark für einen silberfarbenen oder auch 100 Mark für einen goldfarbenen Nagel zu bezahlen hatten. Neben der Skulptur lag ein „Nagelbuch“ aus, in das sich die Spenderinnen und Spender eintragen konnten. Mit diesen Spenden sollte die Bevölkerung an den Kosten für die Kriegsführung beteiligt werden. 3)