Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Hans-Adolf-Weg

Schnelsen (1948): Herzog Johann Adolf von Holstein-Plön (8.4.1634 Ahrensböck – 2.7.1704 Ruhleben)


Siehe auch: Müllenhoffweg

Vor 1948 hieß die Straße Im Dornbusch. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Hans-Adolf-Weg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Im Dornbusch. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Der Weg ist nach der Sagengestalt Herzog Hans Adolf von Plön aus Karl Müllenhoffs „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg“, Kiel 1845 (siehe: Müllenhoffweg) benannt und ist deshalb in die Straßenmotivgruppe: „Holsteinische Geschichten, Sagen und Märchen“ aufgenommen worden.

Hans-Adolf in Karl Müllenhoffs Märchen:
„Der Herzog Hans Adolf von Plön ist in seiner Zeit ein großer Zauberer gewesen. Er hat viele Kriege mitgemacht, aber weil er kugelfest war, ist er immer unverwundet zurückgekommen, und wenn er dennoch in große Gefahr kam, machte er sich unsichtbar. Den Feinden, wenn sie die Überlegenen waren, hat er oft die Augen so verblendet, dass sie ihn und seine Leute nicht erkannten. Ja einmal, als er sich mit den Türken schlug und in Gefahr war zu unterliegen, wusste er sich und seine Leute so täuschend in Bäume zu verwandeln, das die Feinde sich daran stellten und ihnen die Stiefel voll pinkelten. Er hielt sich gerne und oft in Stocksee auf. Wenn er dahin wollte, so fuhr er im Winter und im Sommer mit Pferden und Wagen immer geraden Weges über den Plöner See. Ein Bauer aus Stocksee fuhr einmal hinter ihm her. Als beide hinüber waren, fragte der Herzog, in wessen Namen er es getan habe. ‚In Euer Gnaden Namen‘, antwortete der Bauer. ‚Das ist gut‘, sagte der Herzog, ‚dass du es in meinem Namen getan hast, versuche es nur nicht wieder, es möchte dir sonst schlecht gehen.‘

Als er einmal eine von seinen großen Reisen antrat, befahl er, dass bis zu seiner Rückkehr Stocksee vergrößert und zu einer Stadt gemacht sein solle. Seine Gemahlin verwandte das ausgesetzte Geld aber zur Erbauung der Neustadt Plön. Als der Herzog zurückkam, fuhr er gleich nach Stocksee, und da er nun alles unverändert fand, schwur er seiner Frau den Tod. Das erfuhr sie sogleich, und als sie ihn nun aus einem Fenster des Schlosses am Kuppelsberge herankommen sah, stürzte sie sich hinunter. Aber am Ende hat der Teufel ihn auf Ruhleben aus dem Fenster geholt. Die Sache sollte freilich vertuscht werden, sie ist aber doch heraus gekommen. Sein einziger Vertrauter war ein Kammerdiener, der jedoch nicht ganz eingeweiht gewesen ist und der sich auch zuletzt mit Hilfe von Geistlichen den Teufel vom Leibe hielt. Des Herzogs Kutscher sollte diesem einmal sein Zauberbuch holen, das er vergessen hatte. Neugierig fing er an, darin zu lesen, aber bald kamen eine solche Menge von Geistern und gräulichen Erscheinungen, die er nicht wieder zu entfernen wusste, dass er froh sein konnte, als der Herzog selber kam und ihn befreite.“ 1)

Der reale: Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön
In Wikipedia heißt es über ihn: „Johann Adolf war der älteste Sohn des ersten Plöner Herzogs Joachim Ernst. (…). 1671 trat er das Erbe seines Vaters als regierender Herzog an. (…).

Hans Adolf diente in unterschiedlichen Armeen der Frühen Neuzeit und nahm an mehreren großen Kriegen seiner Epoche teil, unter anderem an den Türkenkriegen, und überließ die Verwaltung seines Herzogtums in diesen Zeiten weitgehend seiner Mutter und seiner Frau. (…)

Während seiner Herrschaft wurde auf dem zum Herzogtum gehörenden Jagdesitz in Traventhal der Frieden von Traventhal geschlossen, ein Teilereignis des Großen Nordischen Krieges. (…).“ 2)

„A. hatte am 4. April 1678 Dorothea Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel (geboren am 17. Januar 1653), (…) geheirathet. Aus dieser Ehe entsprossen drei Söhne, von denen der letzte drei Monate nach des Vaters Tode starb; die Gemahlin Joh. Adolph’s überlebte ihn bis 21. März 1722.“ 3)