Hauersweg
Winterhude (1929): Georg Friedrich Wilhelm Hauers (10.2.1836 Celle – 27.4.1905 Hamburg), Architekt, Rathausbaumeister.
Siehe auch: Martin-Haller-Ring
Siehe auch: Meerweinstraße
Georg Friedrich Wilhelm Hauers war der Sohn von Wilhelmine Henriette Hauers, geborene Spiegel und des Partikuliers Johann Georg Wilhelm Hauers.
In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es über den beruflichen Werdegang von Wilhelm Hauers‘ u. a.: „1852 - 1855 Studium an der Polytechnischen Schule Hannover; Mitglied der Landsmannschaft Slesvico-Holsatia; Mitarbeit bei Conrad Wilhelm Hase, Bauleiter der Christuskirche in Hannover; 1860 Mitbegründer der Niedersächsischen Bauhütte; 1866 Baudeputation in Hamburg; (…)“ 1)
Nachdem Wilhelm Hauers bei der Hamburger Baudeputation eine Anstellung erhalten hatte, heiratete der damals 32-Jährige 1868 die damals 25jährige Johanna Louise Therese Mary Crasemann (3.11.1843 Hamburg – 13.4.1871 Hamburg). Mary Hauers starb neun Tage nach der Geburt eines Sohnes im Alter von 27 Jahren. Im selben Jahr machte sich Hauers mit einem eigenen Architektenbüro selbstständig. 1876 heiratete der Witwer und Vater eines kleinen Kindes Helene Crasemann (3.10.1834 Hamburg – 11.5.1919 Hamburg), die Schwester seiner verstorbenen Frau. 2)
Manfred F. Fischer schreibt über Hauers Baustil: „Hauers‘ noch heute in respektabler Anzahl im Hamburger Stadtbild wahrnehmbare Bauten zeichnen sich durch das Material des Backsteins sowie durch die häufige Verwendung norddeutschen, neugotischen Formenschatzes als Zeugnisse der so genannten hannoverschen Bauschule aus. Von ihm stammen zahlreiche Privatbauten in Hamburg, aber auch Brücken, Brunnenanlagen und Grabmäler sowie die größten Portalbauten an den neuen Elbbrücken (1884-87).“ 3)
Hauers gehörte auch zu den sieben Rathausbaumeistern, die unter Leitung von Matin Haller (siehe: Martin-Haller-Ring) das neue Hamburger Rathaus erbauten, wobei der Ratsweinkeller ausschließlich von Hauers geplant war. Martin Haller war nicht nur Kollege, sondern auch Freund von Hauers. Als Wilhelm Hauers sich einmal antisemitisch äußerte war Haller sehr betroffen. Darüber schrieb Haller in seinen Erinnerungen: „Hauers, ein urgermanischer Christ, schalt die Juden als widerwärtig und geschmacklos und erklärte für jüdischen Ursprung, wenn auch weit zurückliegend, eine feine und untrügliche Witterung zu besitzen. Als ich darauf meine Race energisch gegen ihn in Schutz nahm und mich ihm schließlich decouvrirte, kannte sein Erstaunen und seine Beschämung keine Grenze.“ 4)
Einige seiner Privatbauten sind auch heute noch zu sehen, so zum Beispiel das Etagenhaus Colonnaden Nr. 9 (1878 im Neurenaissancestil).
Auch politisch beteiligte sich Hauers an der Entwicklung Hamburgs. So war er seit 1889 Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft und in vielen Ausschüssen tätig sowie seit 1884 als Provisor des Waisenhauses aktiv gewesen.