Heinrich-Schulte-Höhe
Billstedt (1977): Heinrich Schulte (1896- 4.3.1962 Hamburg), katholischer Pfarrer in Billstedt.
Siehe auch: Kolpingweg
Siehe auch: Hürthweg
Im April 1923 wurde Johannes Schnieders, dem Pastor der katholischen Kirchengemeinde Billstedt, Pastor Heinrich Schulte zur Seite gestellt. Damals gab es die St. Paulus Kirche noch nicht. Sie wurde 1929 fertiggestellt.
Heinrich Schulte, der von 1923 bis 1930 Vikar in Schiffbek gewesen war, übernahm 1938 die katholische Pfarrei St. Paulus in Billstedt. Auch er soll wie sein Amtsvorgänger Schnieders gegen den Nationalsozialismus eingestellt gewesen sein. Weder in der NSDAP-Zentralkartei noch in der NSDAP-Gaukartei des Berlin Document Center im Bundesarchiv findet sich eine auf Heinrich Schulte ausgestellte Mitgliederkarte, sodass sich eine Parteimitgliedschaft darüber nicht nachweisen lässt.
Als im Juli 1943 Bomben auf die Kirche und deren Umgebung fielen, wurde der Gemeindesaal schwer getroffen. „Von den dort untergebrachten NS- Zwangsarbeitern wurden zwölf getötet. Die offiziellen Stellen genehmigten keine würdige Bestattung. Doch Pfarrer Schulte beerdigte die Opfer auf dem Pfarrgelände. Erst nach dem Krieg konnten die Toten auf den Friedhof Öjendorf umgebettet werden.“ 1)
„In seinen Aufzeichnungen schreibt Pfarrer Schulte: ‚Heute am Sonntag, dem 22. April 1945, am Schutzfest des heiligen Josef vor 22 Jahren, feierte ich meinen ersten Sonntagsgottesdienst als Vikar von Schiffbek in der alten Kirche. Nach 12 Jahren übertrug heute der Deutschlandsender wieder einen Gottesdienst. Ja, in der Not lernt sogar der Teufel beten.‘“ 2)
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde im Juni 1945 mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen.
1947 gründete Heinrich Schulte in Billstedt eine Gruppe der Kolpingsfamilie. Diese begann mit 17 jungen Männern. Für Frauen öffnete sich das Kolpingwerk erst 1972. Bis dahin waren nur Männer zugelassen (siehe: Kolpingweg). 3) „Als 1952 das Dekanat Wandsbek von Altona abgekoppelt und neu begründet wurde, erhielt [Schulte] das Amt des Dechanten, das er bis zu seinem Lebensende verwaltete. Ende November 1959 wurde Dechant Schulte zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt, und konnte fortan den Titel Prälat führen.“ 4)