Jan-Valkenburg-Straße
Neustadt (1948): Johan van Valckenbourgh (um 1575 Holland – Ende Mai/Anfang Juni 1625 Voorburg), holländischer Ingenieur, Artilleriehauptmann, Festungsbauer.
Siehe auch: Johan-van-Valckenburgh-Brücke
Siehe auch: Altmannbrücke
Vor 1948 hieß die Straße Marienstraße, benannt 1620 nach der Heiligen Maria. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Jan-Valkenburg-Straße (Motivgruppen: Stadtbefestigung und Anderes) umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Marienstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38. Anlage 2. Große Umbenennung von 1938. Die neu vorgeschlagenen Straßennamen nach Stadtteilen geordnet unter Angabe der verwendeten Benennungsmotive)
Der Oberstleutnant und niederländische Festungsbauer Johan van Valckenburgh gehörte: „dem Ingenieuroffizierskorps der Generalstaaten (Republik der vereinigten Niederlande) an und war Vertreter der frühniederländischen Bastionsbefestigungsmanier. (…) Nach verschiedenen Einsätzen in den Niederlanden (…) wurde er 1609 zum Ingenieur der sechs korrespondierenden Hansestädte (Bremen, Hamburg, Lübeck, Lüneburg, Braunschweig und Magdeburg) berufen (…).“. 1)
Sein bedeutendstes Werk war die Befestigung Hamburgs. Auf Grund veränderter Kriegstechnik bedurfte es anderer Befestigungen, keine schmalen Mauer- und Grabenhügel mehr, sondern aufwändige militärische Anlagen. Durch den Dreißigjährigen Krieg war die Bedrohung besonders stark. „Die Städte, die sich keine starke Befestigung bauen und finanzieren konnten, verloren ihre Selbstständigkeit (…). Nur Bremen und Lübeck hatten wie Hamburg eine Befestigung, mit der sie überstehen konnten. Zu den Besonderheiten, die der gemeinsame Befestigungsarchitekt Johan van Valckenburgh in Hamburg und Bremen anlegte, gehörte das noch unbebaute Gebiet einer Neustadt, die er in die Bastionsbefestigung von 1625 einbezog.“ 2)
Die Stadtbefestigung bestand aus einem sechs bis neun Meter hohen Wallring mit 22 kanonenbespickten Bastionen. Auf dem Wallring patrouillierten Wachen. Vor dem Wall lagen tiefe und breite Wassergräben.
Jan Valkenburg war seit 1616 mit „Anna Meyrinck, Tochter des Kapitäns Adolf Meyrinck [verheiratet]. Als Wohnsitz ist 's-Gravenhage angegeben. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor, letzterer wurde in der reformierten Kirche in Hamburg am 23. Juni 1622 getauft. Valckenburgh, den seine Aufträge in den Jahren 1622/24 schwerpunktmäßig an Norddeutschland banden, hatte demnach mit seiner Familie - vermutlich nur für kurze Zeit - seinen Wohnsitz in Hamburg genommen. Ende Mai oder Anfang Juni 1625 starb der Ingenieur in Voorburg bei 's-Gravenhage, im Range eines Oberstleutnants“, 3) schreibt Karl-Klaus Weber ins seiner Dissertation über Valkenburg.
Johan van Valckenburgh wurde 1625 in Voorburg bei Den Haag im Kampf gegen Spanien getötet.