Klöpperstieg
Volksdorf (1962): Heinrich Adolf Klöpper (6.7.1869 Hamburg -11.9.1928 Hamburg), Großkaufmann, ließ u. a. das Klöpperhaus in der Mönckebergstraße bauen.
Dieser Stieg führt durch den Klöpperpark. „Dieser wurde durch den Hamburger Großkaufmann geschaffen bzw. erhalten.“ 1)
Heinrich Adolf Klöpper ließ 1912–1913 in der Mönckebergstraße 3/Lange Mühren sein Büro- und Geschäftshaus von dem Architekten Fritz Höger (siehe zu ihm unter: Recha-Lübke-Damm) errichten. 1967 wurde das Haus im Inneren zu einem Kaufhaus umgebaut.
Heinrich Adolf Klöpper wurde 1894 Mitinhaber des von seinem Großvater Wilhelm Klöpper (1812-1876) 1840 gegründeten Großhandelsunternehmens für Weißwaren. Wilhelm Klöppers Söhne Heinrich Adolph Klöpper (1842–1878) und Friedrich Wilhelm Klöpper jr. (1844–1875), die 1869 in das väterliche Unternehmen eingestiegen waren, waren damals schon verstorben.
Peter Gabrielsson schreibt in der Neuen Deutschen Biographie über das Unternehmen, das „in Norddeutschland führend in der Branche wurde. Bis 1877 konnte der Umsatz auf 2, 5 Millionen Mark, bis 1890 auf 5 Millionen gesteigert werden. K.s unternehmerische Bedeutung liegt vor allem darin, daß er in einem Geschäftszweig, in dem sich die letzten Ausläufer der Wirtschaftsformen des 18. Jahrhunderts am längsten hielten, die Vorherrschaft des Kleinhandels beendete und den Großhandel mit Band, Seide, Zwirn und Baumwolle organisierte. Den Kleinhändlern, denen er häufig Kredite gewährte, konnte er aufgrund seiner weitreichenden Beziehungen und seines reichhaltigen Lagers ein großes Angebot unterbreiten. Beispielgebend wirkte K. in sozialer Hinsicht für seine Angestellten, die er durch Zahlung von Tantiemen am Geschäftsgewinn beteiligte.“ 2)
Heinrich Adolf Klöpper, nach dem der Klöpperstieg benannt ist, war der Sohn von Heinrich Adolph Klöpper, der seine Cousine Dora Rolffsen geheiratet hatte. Als Heinrich Adolph Klöpper Senior starb, war sein gleichnamiger Sohn erst neun Jahre alt und kam deshalb als Firmennachfolger noch nicht in Frage. Deshalb gab es folgende Übergangsregelung: „Am 4. Januar 1877 war die Witwe des Gründers [also die Großmutter von Heinrich Adolf Klöpper], Marie Wilhelmine Klöpper, geb. Rohlffsen, in die Firma eingetreten. Als auch [ihr Sohn] Heinrich Adolph Klöpper am 9. Juli 1878 durch den Tod aus der Firma ausschied, nahm Maria Wilhelmine Klöpper, geb. Rohlffsen ihre Nichte und Schwiegertochter Dora Klöpper, geb. Rohlffsen, am 10. Dezember 1878 als Mitinhaberin auf.“ 3) Als dritten Mitinhaber wurde Heinrich David Böhme ins Geschäft einbezogen; dieser hatte zuvor viele Jahre als Geschäftsleiter in der Firma gewirkt. Auch fortan hatte er die kaufmännische Leitung inne. Als 1894 Heinrich Adolf Klöpper junior das Unternehmen übernahm, führte er es mit Heinrich David Böhme bis zu dessen Tod 1907 weiter. Danach machte Heinrich Adolf Klöpper zwei Mitarbeiter zu Prokuristen. Seine Mutter Dora schied 1908 aus.
Bis 1910 lagen die Geschäftsräume am Rödingsmarkt. Doch da das Unternehmen expandierte, waren die Räumlichkeiten bald zu klein, und es wurde daraufhin das „Klöpperhaus“ am Hauptbahnhof in der Mönckebergstraße erbaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte Klöpper das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. In dieser befanden sich nur die engsten Freunde der Familie Klöpper. Heinrich Adolf Klöpper wurde Vorsitzender des Aufsichtsrates. Seine Schwester Hedwig Mannhardt-Klöpper wurde ebenfalls in den Aufsichtsrat gewählt.
1927 verstarb Heinrich Adolf Klöpper am Schreitisch in seiner Firma im Alter von 59 Jahren.