Knutzenweg
Marienthal (1954): Friedrich Knutzen (13.1.1881 Gangerschild- 11.5.1938 Schopfheim/Kreis Lörrach), Landrat des Kreises Stormarn.
Friedrich Knutzens Mutter war Catharina Knutzen, geborene Marquardsen, geborene Knutzen, sein Vater der Grützmüller Heinrich Knutzen.
Friedrich Knutzen schlug nach dem Besuch der Volksschule die Laufbahn in der Verwaltung ein und absolvierte in Eckernförde eine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten. Nach Abschluss seiner Ausbildung war er im Verwaltungsdienst in Eutin tätig, dann wurde er 1910 Gemeindevorsteher in Ahrensburg, ab 1911 war er auch als Amtsvorsteher des Amtsbezirks Ahrensburg-Woldenhorn beschäftigt. In dieser Zeit, 1911 heiratete Knutzen Margarethe Stamer. Das Paar bekam zwei Kinder und nahm noch eine Pflegetochter auf.
In dieser Zeit, 1912, wurde der junge Vater Mitglied des Stormarner Kreistages. 1919 wurde Knutzen „zum ersten demokratisch gewählten Landrat im Kreis Stormarn.“ 1) Die Ernennung fand 1920 statt. Zuvor war Knutzen 1919 in die Deutsche Demokratische Partei (DDP) eingetreten.
Norbert Fischer schreibt über Knutzen, dass dieser „als Landrat im Kreis Stormarn in den Jahren der Weimarer Republik zu den profiliertesten Kommunalpolitikern im Hamburg Umland [zählte]. Insbesondere setzte sich der liberale Politiker – parallel zum Hamburger Bau- und späteren Oberbaudirektor Fritz Schumacher [siehe: Fritz-Schumacher-Allee] – engagiert mit Fragen der Groß-Hamburg-Planung auseinander und entwickelte eigenständige raumplanerische Perspektiven, die die Interessen des Umlandes berücksichtigten.“ 2)
In seiner Amtszeit bis 1933 war Knutzen u. a. damit beschäftigt, neue Wohnungen bauen zu lassen, Industrie anzusiedeln, Buslinien einzurichten und ein Kreiskrankenhaus zu errichten.
„Aufgrund des Zustandes der Wandsbeker Dienstwohnung (Kreisverwaltung) erkrankte Knutzen, wie auch seine Familie, an Tuberkulose und musste mehrfach monatelang die Dienstgeschäfte übertragen, so auch 1927 während der Verhandlungen zum Unterelbegebietsgesetz“. 3)
Auf der Website des Kreises Stornmarn heißt es über Knutzens Aktivitäten in der NS-Zeit: „Mit Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Knutzen im März 1933 in den Ruhestand versetzt und trat aus der DDP aus. 1934 wurde er Mitglied der NSV und weiterer NS-Organisationen. Dennoch stand er unter der Beobachtung der Gestapo. Als ausgewiesener Kenner des Planungs- und Siedlungsbereichs im Hamburger Umland kam er trotz Widerstands der NSDAP als Referent für vorstädtische Siedlungen im Unterelbegebiet an die Regierung in Schleswig und wurde 1937 zur Landesplanungsgesellschaft Schleswig-Holstein abgeordnet.“ 4)