Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Konsul-Ritter-Straße

Heimfeld (1951): Hermann Ritter (11.12.1855 Ziegenhagen – 19.5.1932 Wilhelmsburg), Inhaber der Firma Renck & Hessenmüller in Harburg, Vizekonsul von Großbritannien und Portugal.


Siehe auch: Konsul Renck-Straße

Hermann Daniel Ritter förderte - wie auch Georg Carl Renck (27.3.1846 Harburg -27.1.1909 Harburg), (Konsul-Renck-Straße) - die Harburger Seehafenwirtschaft.

Er war der Sohn von Wilhelmine Juliane Dorothea Ritter, geborene Klugkist und des Glashütteninspektors Johannes Ritter.

Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung kam er 1879 nach Harburg und begann in der Firma Renck & Hessenmüller als Geschäftsführer tätig zu werden.
Seit 1884 führte Hermann Ritter als Prokurist gemeinsam mit Carl Renck die Firma Renck & Hessenmüller. 1885 heiratete der damals 29-Jährige die damals 18jährige Julie Albers (5.1.1867 Hamburg – 6.4.1924 Harburg). Das Paar bekam vier Kinder, geboren: 1886, 1887, 1889 und 1893. Das jüngste Kind lebte nur einen Monat.1)
1906 wurde der dreifache Vater ebenso wie der Sohn von Carl Renck Teilhaber der von Carl Renck 1873 gegründeten Schiffsmakler,- Reederei- und Speditionsfirma Renck & Hessenmüller. Nach dem Tod von Renck im Jahre 1909 kümmerte sich Ritter um die Umschlagplätze am Seehafen und der Sohn von Carl Renck übernahm die Konsulatsgeschäfte.

Hermann Ritter und Hermann Renck vereinigten ihre Firma mit der Speditionsfirma Föhrtmann & Behne zu einem gemeinsamen Seehafen-Kaibetrieb und eröffneten so 1909 den Seehafen-Kai-Betrieb Harburg G.m.b.H.. „Die am ersten Hafenbecken gelegenen Grundstücke von Renck & Hassenmüller [wurden für einen] Umschlagplatz mit Greiferbetrieb, Lagerung und Spedition [genutzt]. (…)

Neben dem seit Jahren gleichmäßig verlaufenden Schwefel-, Kohle-, Phosphat- und Getreidehandel baut Konsul Hermann Renck in besonderem Maße das Holzgeschäft aus. Hier lag das Schwergewicht bislang bei den Einfuhren von Schwellen und Telegraphenmasten aus Amerika und den skandinavischen Ländern; jetzt kamen mehr und mehr Hölzer aus Kamerun hinzu. In diesem Zusammenhang beteiligte sich Konsul Hermann Renck u. a. an der Kameruner Holz-Gesellschaft m.b.H. Sein Interesse galt gleichermaßen verschiedenen anderen Sparten des Kolonialhandels.“ 2)

Siehe zum Thema Hamburg, Hamburger Hafen und Kolonialismus: Kim Sebastian Todzi: Hamburg und der deutsche Kolonialismus, unter: https://www.re-mapping.eu/de/kontexte/hamburg-und-der-deutsche-kolonialismus
Hermann Renck starb unerwartet 1910. Hermann Ritter, der seit dem Tod Recks auch die Konsulatsgeschäfte übernommen hatte, einigte sich finanziell mit der Witwe Gertrud Renck, so dass Hermann Ritter fortan Alleininhaber der Firma war und den jüngeren Sohn von Hermann Renck zum Teilhaber machte. Außerdem wurde Hermann Ritter britischer und portugiesischer Konsul in Harburg. 1923 avancierte er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Harburger Handelskammer.

In den folgenden Jahrzehnten stiegen auch die Söhne von Hermann Ritter ebenfalls in das Geschäft ein.