Legienstraße
Horn (1947): Karl Legien (1861-1920), Gewerkschaftsführer. Siehe unter: Carl-Legien-Platz
Siehe auch: Legienbrücke.
Siehe auch: Hohenzollernring
Vor 1947 hieß die Straße Hamburger Grenze. In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Scheubner-Richter-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Laut Wikipedia war Ludwig Maximilian Erwin von Scheubner-Richter (1884-1923) „ein deutscher Chemiker, Offizier und eine Führungsfigur in der Frühphase der NSDAP. Der erste Band von Hitlers Buch Mein Kampf ist ihm und fünfzehn anderen Nationalsozialisten, die beim Hitlerputsch umkamen, gewidmet.“ 1) Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1947 bei Hamburger Grenze. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Zur Straßenbenennung nach Karl Legien: In der Weimarer Zeit wurden in Altona 1922 nach drei Politikern der Sozialdemokratie: Karl Legien, August Bebel und Adolf von Elm Straßen benannt. Dafür wurde in Altona der damals schon bestehende Hohenzollernring umbenannt – und zwar ein Teil nach Legien, ein anderer Straßenteil nach Bebel und ein weiterer Straßenteil nach Adolf von Elm. Die damalige Umbenennung erfolgte aus politischen Gründen: Namen von Monarchen sollten durch Namen von demokratischen Politikern ersetzt werden. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgte sofort die Rückbenennung in Hohenzollernring.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus blieb der Straßenname Hohenzollernring bestehen und nach Karl Legien wurde in Hamburg Horn die Verkehrsfläche „Hamburger Grenze“ in Legienstraße umbenannt.