Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Moltrechtweg

Alsterdorf (1929): Hannibal Moltrecht (21.10.1812 Leipzig – 28.5.1882 Hamburg), Spritzenmeister, Bürgerschaftsabgeordneter.


Siehe auch: Repsoldstraße

Hannibal Moltrecht, Hamburger Fabrikant, Leiter der Hamburger Feuerwehr, Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft, Hersteller einer der ersten deutschen Dampffeuerspritzen und eines ersten Eisenbahntelegraphen.
„Hannibal Moltrecht kam als Kind mit seiner Mutter, die in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller Leonhard Wächtler verheiratet war, nach Hamburg. Er absolvierte eine technische Ausbildung in der Werkstatt von Johann Georg Repsold [siehe: Repsoldstraße]. Nach seiner Lehre betrieb er seine Weiterbildung in verschiedenen Werkstätten, darunter die von Steinheil in München. Er gründete später eine Maschinenfabrik, die unter H. Moltrecht & Co. firmierte.“ 1)

Eva-Maria und Gerhard Schultz schreiben: „Früher war es üblich, dass sich die Angestellten eines Spritzenmeisters, in dessen Werkstatt auch Spritzen und Löschgeräte gebaut und ausgebessert wurden, an Löscharbeiten beteiligten. Als Lehrling von Repsold war Moltrecht daher mit dem Löschwesen vertraut geworden; er konnte diese Kenntnisse beim großen Hamburger Brand 1842 nutzen. Sein Name wird besonders beim Versuch, den Turm der Nikolaikirche zu retten, genannt.1858 wurde ihm das Amt des Spritzenmeisters (…) übertragen, das er bis zur Einführung der Berufsfeuerwehr im Jahr 1872 bekleidete.“ 2)

1841 hatte der damals 29jährige Moltrecht die damals 32jährige Ernestine Berta Repsold (15.11.1808 Hamburg – 23.7.1903 Hamburg), die Tochter seines Lehrherrn Johann Georg Repsold, geheiratet, der bereits 1830 gestorben war.

Im Wikipedia heißt über den weiteren beruflichen Weg Moltrechts: „1862 fuhr er im Auftrag der General-Feuer-Kassa, die zu der Zeit für die Feuerbekämpfung in Hamburg zuständig war, nach England, um sich über dampfbetriebene Feuerspritzen zu informieren. Nach seiner Rückkehr konstruierte und baute er eine Dampfspritze, die er am 29. Dezember 1863 vorführte. Die Feuerkasse kaufte die Maschine, die später auch auf Ausstellungen gezeigt wurde.“ 3)

Neben dieser Arbeit bekleidete Moltrecht diverse Ehrenämter, so hatte er z. B. 1846 in der Patriotischen Gesellschaft den Vorsitz in der technischen Sektion, auch fungierte er zwischen 1871 und 1880 als Gemeindevorsteher der Kirche St. Katharinen. Darüber hinaus war er von 1859 bis 1862 und von 1868 bis 1874 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.