Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Ohlendorffs Tannen

Volksdorf (1948): Freiherr Heinrich von Ohlendorff (17.3.1836 Hamburg – 3.7.1928 Hamburg), Großgrundbesitzer, Grundstückbesitzer.
Siehe: Heinrich-von-Ohlendorff-Straße.


Siehe auch: Ohlendorffstraße
Siehe auch: Heinsonweg, Gutsverwalter

Vor 1948 gab es hier zwei Straßen, den Grasweg und den Volksdorferweg. Bereits in der NS-Zeit sollten diese beiden Straßen im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Ohlendorffs Tannen umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war, und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Grasweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38. Anlage 2. Große Umbenennung von 1938. Die neu vorgeschlagenen Straßennamen nach Stadtteilen geordnet unter Angabe der verwendeten Benennungsmotive.)

Kurt Böge schreibt über die Herkunft des Straßennamens: „Der Freiherr Heinrich von Ohlendorff kaufte in Volksdorf mehrere Bauernhöfe, die er zu einem Gutshof zusammenlegte. Das weniger ertragreiche Ackerland ließ er aufforsten.“ 1)

Karin von Behr hat eine sehr lesenswerte Biographie über die Ohlendorffs verfasst. Darin geht sie u. a. auch auf Ohlendorffs Tannen ein und schreibt dazu: „Die Hälfte seines Volksdorfer Besitzes bestimmte Heinrich zur forstwirtschaftlichen Nutzung. ‚Überall, wo nichts anders wachsen wollte‘, erzählte der spätere Erbe, Hans, (…) ‚pflanzte mein Vater Bäume. Da waren ‚Ohlendorffs Tannen‘, die Gussau-, die Eulenkrug- und die Kamppflanzung. Ich glaube, er hat im Laufe der Jahre 3,5 Millionen Fichten gepflanzt. Wo heute Ohlendorffs Tannen stehen, war eine große Heidefläche. (….) die wurde abgebrannt, dann kamen Pflüge, das Land wurde schön gepflügt und planiert.‘ Ohlendorffs Tannen blieben als Wald nur begrenzte Zeit erhalten. Im westlichen Teil mussten im Jahr 1929 die von Rotfäule erfassten Fichten gerodet werden. Im östlichen Bereich entstand nach dem Zweiten Weltkrieg der Volksdorfer Waldfriedhof.“ 2)