Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Puvogelstraße

Wandsbek (1950): Friedrich Puvogel (11.8.1836 Wandsbek -4.8.1907 Wandsbek), ehrenamtlicher Zweiter Bürgermeister in Wandsbek von 1873 bis 1907. Verleger des „Wandsbeker Boten“.


Siehe auch: Puvogel-Garten

Vor 1950 hieß die Straße Von der Tannstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Puvogelstraße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert wurde und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1950 bei Von der Tannstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Friedrich Puvogel, Ehrenbürger der Stadt Wandsbek, heiratete im Alter von 25 Jahren die ein Jahr jüngere Louise Dorothea Antoinette Siemers (1837-7.1.1888 Wandsbek). Das Paar bekam drei Söhne. Nach dem Tod seiner damals 50- jährigen Ehefrau heiratete Puvogel zwei Jahre später Helene Christina Wilhelmine Krogmann (18.8.1838-8.7.1919 Wandsbek).

Puvogels Mutter hieß Anna Johanna Catharina Puvogel, geb. Bät(t)ger (1804-1885), sein Vater: Johann Diedrich Puvogel (1801/02-1887). Dieser arbeitete als Tischler.1)

Seine berufliche Ausbildung begann Puvogel im Alter von 15 Jahren bei der Voigt'schen Druckerei in Wandsbek. Nach seiner vierjährigen Ausbildung zum Drucker: „eröffnete Friedrich Puvogel mit seinem Bruder Ferdinand die Puvogel'sche Buchdruckerei. Die spätere Druckerei und der Verlag Fr. Puvogel war einer der größten Betriebe seiner Art in Schleswig-Holstein.

Am 11.08.1859 erhielt Puvogel von Friedrich VII. von Dänemark das Privileg zur Herausgabe einer Zeitung. Mit dem Titel ‚Wandsbecker Bote und Stormarnsche Nachrichten‘ lehnte er sich an die von Heinrich Carl von Schimmelmann gegründete und 1771-1775 von Matthias Claudius geleitete Zeitung ‚Der Wandsbecker Bothe‘ an.
Nachdem Wandsbek 1870 Stadtrechte erhalten hatte, wurde Puvogel Stadtverordneter. Ab 1873 im Amt des Beigeordneten tätig - dies entsprach dem stellvertretenden Bürgermeister -, vertrat er 1886-1888 den erkrankten Bürgermeister Wilhelm Davids. 1889 erhielt er den Titel Zweiter Bürgermeister, in diesem Amt wirkte er bis zu seinem Tod. 1874 wurde Puvogel in den Stormarner Kreistag gewählt, 1882-1895 gehörte er dem schleswig-holsteinischen Provinziallandtag an.

Ab 1883 leitete Puvogel den städtischen Verschönerungsverein. Darüber hinaus engagierte er sich für den 1888 eingeweihten Neubau der Höheren Bürgerschule, des heutigen Matthias-Claudius-Gymnasiums.
Parallel dazu wirkte Puvogel zunehmend als lokaler Chronist. Seine zuerst als Artikelserie im ‚Wandsbecker Boten‘ erschienenen historischen Schriften, etwa über den Stadtbezirk Marienthal und den Stadtteil Königsland sowie die Chronik Wandsbeks, publizierte er als Bücher in der eigenen Verlagsdruckerei,“ heißt es im Stormarn Lexikon 2)