Beckstedtweg
Niendorf (1948): Johannes Joachim Beckstedt (14.1.1764 Niendorf – 24.8.1816) Niendorf, Hofbesitzer, Vogt bis 1816, Goldschmied 1)
Bereits in der NS-Zeit wurde der Beckstedtweg als neuer Straßenname (alter Straßenname: Beekwisch) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.
Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen. So entschloss sich das NS-Regime 1938, „insbesondere Namen aus dem niederdeutschen Raum“ und „Personen der schleswig-holsteinischen Geschichte“ bei der neuen Straßennamenvergabe zu berücksichtigen.
Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde der Beckstedtweg 1948 benannt.
Johannes Joachim Beckstedt war der Sohn von Anna Margaretha Beckstedt, geborene Remstedt und Wilhelm Beckstedt. 1798 heiratete er im Alter von 34 Jahren die damals 17-jährige Anna Magdalena Maaken (8.10.1781 Niendorf – 28.1.1847 Niendorf). Das Paar hatte vier Kinder, geboren: 1799, 1804, 1807, 1811.2)
Johannes Joachim Beckstedt war Hofbesitzer und als Vogt tätig. Siehe zu den Aufgaben der Vögte unter Vogtredder.
Nach dem Hamburger Adressbuch von 1957 soll die Straße nach der Schmiedefamilie Beckstedt von der Kollauschmiede benannt worden sein.