Beim Andreasbrunnen
Eppendorf (1906): Nach Andreas Knauer (29.7.1759 Sommerhausen am Main – 20.4.1828 Hamburg), der hier einen Gesundbrunnen ausschenkte
Siehe auch: Knauerstraße

Der Weinhändler Georg Andreas Knauer heiratete 1790 Maria Christine Melhop (21.1.1765 Hamburg - 4.1.1849 Hamburg), deren Vater auch Weinhändler war. Das Paar bekam 10 Kinder.
Unter „Denkmal Hamburg“, eine Website, die von Nils Lauk betrieben wird, steht zu Georg Andreas Knauer: „An der Eppendorfer Landstraße, Ecke Loogestieg steht diese steinerne Stele, die an den Eppendorfer Weinhändler Georg Andreas Knauer erinnert. Heute gibt es noch die Straße Beim Andreasbrunnen, die Loogestieg und Haynstraße verbindet. Hier stand einst eine Brunnen- und Badeanstalt, dazu gehörte ein so genanntes Konversationshaus. Das Konversationshaus bildete das Herzstück der Anlage und wurde nach Knauer benannt.
1824 wurde Knauer Besitzer des Areals, das zuvor vom Zuckerfabrikanten Christian Hinrich Beckstein zusammengekauft und nach dessen Tod durch einige Erbgemeindenhände gegangen war. (…) Noch im selben Jahr wurde auf dem Grundstück die ‚Eppendorfer Brunnen- und Badeanstalt‘ gegründet. 1825 öffnete der Brunnen und bereits im Jahre 1826 zählte man 70 Brunnengäste. Knauer selber stand allerdings gar nicht von Anfang an hinter dem Brunnenbetrieb. Er hatte das Gelände an die Witwe Louise Caroline Beckmann verpachtet, die neben ihrer Badeanstalt in der Zuchthausstraße eben diesen Brunnen in Eppendorf errichtete. (…).
Bei der Brunnenanstalt handelte es sich übrigens nicht um eine reine Badeanstalt, wie wir sie heute kennen. Mode war damals, viel Mineralwasser zu trinken, also Brunnen. Man war gesundheitsbewusst und das nutzte Knauer auch aus. Er war ein fleißiger Geschäftsmann. Als die Witwe Beckmann ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte, übernahm Knauer die Anstalt. Zuvor hatte er noch neue Gebäude bauen lassen. Die Brunnen- und Badeanstalt genoss einen guten Ruf weit über Hamburgs Grenzen hinaus.
Zum Badeanstaltbetrieb gehörte auch ein so genanntes Konversationshaus. Dieses stand an der Eppendorfer Landstraße und Ecke Loogestieg, also ebenda, wo heute das steinerne Denkmal an den Andreasbrunnen erinnert. Das Konversationshaus, auch Andreasbrunnen genannt, wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Reihenhaus Eppendorfs umgebaut. Nach 1850 wurde es ein Gartenrestaurant und schließlich das besagte Reihenhaus. 1910 wurde es abgerissen. Es entstand ein Privatkrankenhaus für Entbindungen und Operationen.
Knauer war übrigens nicht sonderlich beliebt in Eppendorf. Sein Geschäftssinn war zu stark ausgebildet. Als die Franzosen Hamburg besetzten, gab er den Besetzern guten Wein aus seinen Kellern aus und ‚erkaufte‘ sich damit Frieden vor Drangsalen von Seiten der Franzosen. (…) Auch schien er eher ein nörgelnder Zeitgenosse gewesen zu sein, der sich an Nachbarn störte, selber aber auch nicht eine reine Weste hatte. Er starb 69-jährig am 20. April 1828. (…)“ 1)