Schimmelmannstieg
Jenfeld (1945), siehe: Schimmelmannstraße.
Siehe auch: Schimmelmannallee
Siehe auch: Schatzmeisterstraße
1933 oder 1934 und damit in der NS-Zeit erhielt diese kleine Querstraße zur Schimmelmannstraße den Namen Eppstraße. Aus politischen Gründen wurde die Straße 1945, nach der Befreiung vom Nationalsozialismus, in Schimmelmannstieg umbenannt. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).
Über den Namensgeber Franz Xaver Epp schrieb Astrid Louven 2021 in ihrem Artikel „3 x Schimmelmann – noch zeitgemäß? Straßenumbenennungen in Jenfeld/Marienthal 1947-1951“: „Franz Xaver Epp, seit 1916 Ritter von Epp, war Berufssoldat, später NSDAP-Politiker. Um 1900 ging er als Freiwilliger zum Ostasiatischen Infanterieregiment nach China und 1904 fungierte er als Kompanieführer eines Regiments der ‚Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika‘. Dort nahm er an Kämpfen gegen die Herero teil. Im Ersten Weltkrieg erhielt er das Ritterkreuz für seine Teilnahme an Kämpfen um Verdun. Anfang 1919 bekam Epp von Reichsminister Gustav Noske (SPD) den Auftrag zur Bildung eines bayerischen Freikorps für den Grenzschutz Ost. Das Freikorps Epp (700 Mann) war im April und Mai 1919 an der blutigen Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt. Danach wurde Epp mit seiner Truppe in die neue Reichswehr übernommen. Während des Kapp-Putsches 1920 sorgten Epp und weitere in Bayern für den Sturz der SPD-Regierung. Zudem wurde das Korps beim Ruhraufstand gegen die Rote Ruhrarmee eingesetzt (Später) führende Nationalsozialisten wie Ernst Röhm, Hans Franck, Rudolf Heß und die Strasser-brüder waren zuvor Angehörige des Freikorps Epp gewesen. Epp kam seiner Entlassung wegen Förderung und enger Kontakte zu rechtsradikalen Kreisen zuvor, indem er als Generalleutnant 1923 freiwillig die Reichswehr verließ. 1928 trat er in die NSDAP ein und fungierte während der NS-Zeit als Reichstatthalter in Bayern.“ 1)