Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Schwingeweg

Groß Flottbek (1993): Friedrich Schwinge (30.3.1852 Hamburg -22.10.1913 Hamburg), Maler der niederdeutschen Landschaft.


Früher soll die Straße Dachauerstieg geheißen haben. 1946 beschloss der Senat die Umbenennung in Schwingeweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946).

Friedrich Schwinge war der Sohn von Caroline Maria Dorothea Schwinge, geb. Hansen und des Gemüsehändlers Hermann Diedrich Schwinge.

Schwinger erlernte den Beruf des Holzschneiders. „Durch einen Zufall und aus Mangel an passender Arbeit wurde er zunächst Tenor auf kleinen Bühnen, bis er als Operettentenor und Schauspieler am Mädicke-Theater in KIel wirkte. Jede freie Zeit übte er sich im Malen und Zeichnen und kopierte ab 1877 Gemälde in der alten Kieler Kunsthalle, (…) Aufgrund seiner guten Leistungen wurde ihm das Stipendium Hegewischianum für das Jahr 1879 zuerkannt. (…) Von 1879 bis 1884 studierte Schwinge an der Kunstakademie Düsseldorf (…)

Mitte 1884 ließ Schwinge sich in Hamburg nieder. Am 2. Juni 1886 heiratete er standesamtlich in Ottensen die verwitwete Fernanda Georgine Wilhelmine Brügmann, geborene Durchbach (geb.14. November 1852 in Hamburg) die ihren Sohn Edgar Brügmann mit in die Ehe brachte. Am 6. Oktober 1898 verstarb dieser im Alter von 23 Jahren und 9 Monaten. (…)“, 1) heißt es in Wikipedia.

Schwinge bemalte kleine Glasflächen mit Hamburg Motiven, die als „wandernde Lichtbilder“ auf Flächen projiziert wurden und Ende des 19. Jahrhunderts im Hamburger Conventgarten gezeigt wurden.

Schwinger, der Mitglied im Kunstverein wurde und von 1898 bis 1904 dessen Vorstand angehörte, profitierte insofern von dieser Mitgliedschaft, weil der Verein einige Werke von ihm für die Vereinsverlosung ankaufte.

Schwinge schuf um 1900 Landschaftsgemälde zum Beispiel für das Hamburger Rathaus und für den Grill Room des Doppelschraubendampfers „Deutschland“. 1913 schmückte er mit seinen Bildern auch den Speisesaal des Passagierschiffs „Imperator“, dem damals größten Schiff der Welt.

Im Mai 1904 ließen sich Friedrich und Fernanda Schwinge scheiden. Drei Monate später heiratete er die 25 Jahre jüngere Martha Christine Margarethe Hüttmann (geboren 14.4.1878 Hamburg). Die Schwinges wohnten ab 1906 in der Werderstraße 30 und hatten ein Hausmädchen.

Geld verdiente Schwinge auch, indem er Malunterricht gab.

„Zu seinen Schülern, hauptsächlich Schülerinnen, zählten unter anderen Mary Warburg [siehe: Warburgstraße] (…) sowie Agnes von Holten (1868–1949), die ihren späteren Lehrer Karl Otto Matthaei 1905 heiratete. In ihren Lebenserinnerungen schrieb sie: „nach der Schulzeit fing ich an, in der Kunsthalle in Hamburg zu kopieren und bekam dann Unterricht von Friedrich Schwinge, der eine große Anzahl Schülerinnen hatte. Er malte hauptsächlich Aquarelle und Gouachen und suchte seine Motive in der Heide in der Umgebung von Hamburg. Im Frühjahr wurde dann eine kleine Studienreise in Hamburgs Umgebung gemacht, wobei es abends sehr lustig zuging, da lauter junge Menschen, oft zwanzig Schülerinnen zur Zeit zusammenlebten.‘ (…) 1)

Friedrich Schwinge starb in seiner Wohnung im Alter von 61 Jahren.