Sedelmannsbusch
Hummelsbüttel (1950): Dieses Gehölz soll einem Sedelmann gehört haben.
Diese Erklärung für den Straßennamen gibt Horst Beckershaus in seinem Buch „Die Hamburger Straßennamen (S. 333). Seine Quelle ist die Straßennamenkartei des Hamburger Staatsarchives. Siegfried G. Schoppe hingegen ist der Auffassung, dass der Straßenname aus etymologischer Sicht wie folgt zu erklären sei: Flurname „Sedel mit KS*s ( e ) d = Moorwasser und * m ( a ) nn = Sumpf; kein gewisser Herr Sedelmann“. (Siegfried G. Schoppe: Hamburger Straßen-, Brücken- und Flurnamen – grundlegend neu erklärt. Hamburg 2022, S. 406.
Die eine Erklärung schließt allerdings die andere Erklärung nicht aus. Personennamen haben oft ihren Ursprung in sächlichen „Dingen“.
Bereits 1943 wurde der Sedelmannsbusch als neuer Straßenname (alter Straßenname: Holunderweg) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.
Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen.
Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde der Sedelmannsbusch 1950 benannt.