Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

St. Benedictstraße

Harvestehude (1870): Heiliger Benedict.


St. Benedict war der Schutzpatron des Nonnenklosters Harvestehude. Dem Heiligen zu Ehren wurde die St. Benedictstraße benannt, die dort liegt, wo das Kloster einst stand. An die Lage des Klosters erinnern noch weitere Straßen in der Umgebung wie: Klosterstern, Klosterstieg, Frauenthal, Nonnenstieg.

Die Zisterzienserinnen des Klosters Harvestehude lebten nach der Benediktregel. Sie lebten und arbeiteten hinter den Klostermauern und beschäftigten sich mit Gartenarbeit, Stickerei, Schreiben und gaben Mädchen des Adels sowie Töchtern reicher Bürgerfamilien Schulunterricht.

In dem Buch „Das geheime Wissen der Frauen“ wird der Heilige Benedict wie folgt beschrieben: „Ein antiker Schrein des Sonnengottes Apollon auf dem Monte Cassino wurde von den Christen übernommen und in ein Kloster verwandelt. Der ‚heilige Benedikt‘, dem er geweiht war, war in Wirklichkeit Apollon Benedictus, der ‚Wohl-Sprecher‘. Sogar katholische Gelehrte sagen, es gebe keinen Beweis dafür, daß der ‚heilige Benedikt‘ jemals ein christlicher Priester gewesen ist. Jedoch hat ihn seine Legende mit dem Sonnengott verbunden. Wenn Benedikt betete, ‚schien die ganze Welt in einem Sonnenstrahl zusammengefaßt und so vor seine Augen gebracht zu sein.‘“ 1)

Die Abtei Michaelsberg in Siegburg beschreibt den Lebensweg des heiligen Benedikt. Hier heißt es u. a.: „Benedikt wird als Kind wohlhabender Eltern in der Stadt Norcia (heute Nursia in Umbrien) geboren. Wir wissen, daß er eine Schwester namens Scholastika hatte.

Die Eltern schicken den jungen Benedikt zum Studium nach Rom. (…) Nach ca. einem Jahr entschließt er sich, Rom zu verlassen. (…)

Beim Verlassen der Stadt wendet er sich in östliche Richtung und schließt sich (begleitet von seiner Amme) einer geistlichen Gemeinschaft von Männern in Effide (heute Affile, 70 km östlich von Rom) an. (…). Nachdem Benedikt dort ein Wunder wirkt (das zerbrochene Sieb der Amme wird auf sein Gebet hin wieder ganz) werden viele Menschen auf ihn aufmerksam und mit der geliebten Stille ist es dahin. Benedikt lässt seine Amme zurück und wandert weiter.

Benedikt gelangt in das malerische Flusstal von Subiaco. (…). Bei Benedikts Eintreffen ist die Gegend schon missioniert (…). Der Mönch Romanus gibt Benedikt das Mönchsgewand, zeigt ihm eine Höhle und versorgt ihn mit Nahrung. Drei Jahre lebt Benedikt in der Höhle von Subiaco. (…)

Nach drei Jahren bitten ihn die Mönche des nahen Klosters Vicovaro, ihr Abt zu werden. Wie Benedikt schon voraussagt ist seine Lebensweise den Mönchen zu streng. Um ihren gewohnten Lebenswandel weiterführen zu können, reichen sie Benedikt einen Becher vergifteten Weines. Benedikt macht über das Gefäß das Kreuzzeichen und es zerspringt. Benedikt erkennt den Mordversuch und verlässt die Gemeinschaft. Dieses dramatische Erlebnis verdeutlicht Benedikt, dass viele Menschen nicht zu einem so asketischen Leben wie er fähig sind. Seine Ordensregel zeigt, bei aller Entschiedenheit, ein hohes Maß an Einfühlungs- und Unterscheidungsvermögen. In der folgenden Zeit schließen sich Benedikt immer mehr Männer an, so dass er schließlich im Tal von Subiaco dreizehn Klöster gründet. Der Erfolg zieht den Neid an. Florentius, der Pfarrer von Subiaco, versucht Benedikts Werk zu zerstören und ihn mit vergiftetem Brot zu töten. Daraufhin beschließt Benedikt, das Tal zu verlassen.“2)

Wir erfahren dann noch, dass Benedikt mit seinen Anhängern im Jahr 529 auf dem Montecassino den Umbau des dortigen Apollotempels in eine Kirche durchführen.

Nach seinem Tod wurde die Abtei auf dem Montecassino 577 von den Langobarden zerstört.

„Die Mönche fliehen mit der Ordensregel nach Rom. Von dort aus gelangt das Mönchtum in die Iroschottische Kirche. Später bringen iroschottische Wandermissionare (…) die Idee des klösterlichen Lebens in ihre Missionsgebiete nach Mitteleuropa. (…).“3)

Die Frau neben Benedikt: Scholastica – ebenso bedeutend, aber kaum bekannt
Ebenso wichtig und bedeutend, wie der Heilige Benedikt war seine Schwester Scholastica. So schreibt Fabian Brand in katholisch.de: „(…) Scholastica scheint wohl mehr gewesen zu sein, als nur die Schwester des berühmten Ordensgründers. Immerhin berichtet Gregor darüber, dass sie sich bei ihrem Zusammentreffen immer über geistliche Themen ausgetauscht haben. Vielleicht war Scholastica die geistliche Lehrerin ihres Bruders, zumindest war sie ihm eine ebenbürtige Gesprächspartnerin.“4) Sie soll in einem Kloster in der Nähe der Abtei von Montecassino gelebt haben und ähnlich wie ihr Bruder ein sehr asketisches, nur auf Gott hingerichtetes leben geführt haben.

Gregor berichtet, dass Benedikt im Moment des Todes von Scholastica in seiner Zelle stand und die Augen zum Himmel emporhob: „Dort sah er, wie die Seele seiner Schwester gerade zum Himmel aufstieg und in die Schar der Heiligen aufgenommen wurde. Benedikt war erleichtert, dass seine Schwester bei Gott angekommen war und nun den schauen durfte, über den sie sich so oft und so intensiv ausgetauscht hatten. Die Brüder aus dem Kloster schickte Benedikt hinunter, um den Leichnam Scholasticas zu holen. Dieser wurde in dem Grab beigesetzt, das Benedikt für sich selbst bestimmt hatte. ‚So kam es, dass auch das Grab die Leiber derer nicht trennte, deren Geist immer eins in Gott gewesen war (…).

Die Reliquien Scholasticas befinden sich bis heute unter dem Hauptaltar der Basilika der Abtei Montecassino. Teile ihrer Gebeine gelangten nach Rom in die Kirche San Paolo fuori le Mura und nach Frankreich in die Stadt Les Mans. Auch wenn nichts Historisches über die heilige Scholastica belegbar ist, wurde sie doch besonders aufgrund ihrer ungebrochenen Liebe zu Gott schon bald verehrt. (…).“ 5)