Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Stangestraße

Ottensen (1950): Max Stange (5.10.1856 Ottensen – 25.1.1932 Berlin), Dirigent, Komponist.


Bereits 1943 wurde die Stangestraße als neuer Straßenname (alter Straßenname: Kleine Rabenstraße) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.

Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen. „Insbesondere Namen aus dem niederdeutschen Raum“ und „Personen der schleswig-holsteinischen Geschichte“ sollten bei der neuen Straßennamensvergabe berücksichtigt werden.

Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde die Stangestraße 1950 benannt.

Max Stange hatte in Kiel von 1877-1881 Philologie studiert und dann ein Musikstudium an der Hochschule für Musik in Berlin, absolviert. Von 1881 bis 1922 arbeitete er als Gesangslehrer an der Hochschule für Musik in Berlin, und wurde 1896 zum königlichen Musikdirektor erkoren und 1901 zum Professor ernannt. Von 1914 bis 1926 war er auch Chormeister des Berliner Sängerbundes. Und er fungierte auch als Dirigent des Erkschen Männergesangvereins.

Max Stange komponierte Psalmen, Chorwerke, Stücke für Violine und Klavier. So komponierte er z. B. die Motette "Wo der Herr das Haus nicht bauet" op.12.